Amsel

Andere Namen: Turdus merula

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Die Amsel (Turdus merula) oder Schwarzdrossel ist eine Vogelart der Familie der Drosseln (Turdidae). In Europa zählt sie als einer der am weitesten verbreiteten Vertreter dieser Familie zu den bekanntesten Vögeln überhaupt. Die Männchen sind schwarz gefärbt und haben einen gelben Schnabel, das Gefieder der Weibchen ist größtenteils dunkelbraun. Der melodiöse und laut vorgetragene Reviergesang der Männchen ist in Mitteleuropa hauptsächlich zwischen Anfang März und Ende Juli zu vernehmen und kann bereits vor der Morgendämmerung beginnen.

Größe: Die Körperlänge der Amseln liegt zwischen 24 und 27 Zentimetern. Das Gewicht liegt zwischen 71 und 150 Gramm, im Mittel wogen adulte Männchen 102,8 Gramm, adulte Weibchen waren mit 100,3 Gramm etwas leichter.

Brutzeit:Amseln gehören zu den Frühbrütern. In Mitteleuropa gibt es die ersten Bruten Ende Februar oder Anfang März. Zwei bis drei Jahresbruten sind hier die Regel, letzte Bruten sind bis Ende August möglich. In manchen Teilen des Verbreitungsgebiets gibt es nur zwei Jahresbruten.
Das Weibchen übernachtet normalerweise bereits nach Ablage des zweiten Eies im Nest, brütet aber erst ab dem dritten Ei. Der Vogel verlässt das Nest dann nur noch zur Nahrungsaufnahme, Fütterungen des Weibchens durch das Männchen sind äußerst ungewöhnlich.Die Brutdauer liegt zwischen 10 und 19 Tagen, im Mittel bei 13 Tagen.

Nahrung: Amseln sind flexible und anpassungsfähige Allesfresser, sind aber während des ganzen Jahres zumindest auf geringe Mengen tierischer Nahrung angewiesen. Wenn Letztere knapp oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu beschaffen ist, spielen Beeren und Früchte eine größere Rolle

Wanderungen: Verstärkter Zug ist vor allem in der zweiten Septemberhälfte festzustellen, der Hauptdurchzug findet Mitte Oktober statt. Ende Oktober nehmen die Zugbewegungen deutlich ab und enden im November. In den Wintermonaten kann bei den nicht fortgezogenen Vögeln während extremer Witterung eine Kälteflucht stattfinden. Die heimziehenden Amseln treffen in Mitteleuropa zwischen Mitte Februar und Mitte April ein.

Ursprünglich war die Amsel ein Vogel des Waldes, wo sie auch heute noch anzutreffen ist. Im 19. Jahrhundert begann sie über siedlungsnahe Parkanlagen sowie Gärten bis in die Stadtzentren vorzudringen und ist zum Kulturfolger geworden.

Haltung und Nutzung: Bereits die Römer mästeten die Amseln in großen Vogelhäusern, denn Amselfleisch galt als sehr schmackhaft. Zur traditionellen korsischen Küche gehört Pâté de Merle, eine Amselpastete. Sehr beliebt waren Amseln wegen ihres Gesangs auch als Stubenvögel. Es galt als vorteilhaft, ältere Amseln einzufangen, um in den Genuss des Gesangs „in seiner ganzen Reinheit“ zu kommen. Von Hand aufgezogenen Amseln wiederum brachte man Melodien bei. Auch als Lockvögel auf dem Vogelherd wurden Amseln gerne eingesetzt. Eingefangene Amseln werden nie vollständig zahm, verhalten sich sehr aggressiv gegenüber anderen Vögeln, besonders Artgenossen.


 
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 08.05.2013