Silberdistel

Eberwurz, Karlsdistel, Wilde Artischocke, Wetterdistel, Carlina

Distelähnliche Staude für Steingärten mit riesigen Blütenständen, als Zimmerschmuck geeignet. Am Wildstandort geschützte Pflanze.
Standort: Sonnig und trocken, auf kalkhaltigen, durchlässigen Böden.
Höhe: Etwa 5 bis 30 cm.
Blütezeit: Zwischen Juli und Oktober.

Die etwa 20 bekannten Arten der Silberdistel (Carlina) aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae und Compositae) sind ein- und zweijährige oder ausdauernde Krauter der gemäßigten Regionen Asiens und Europas. Nur wenige Arten lassen sich in Kultur halten und werden in Spezialggärtnereien angeboten.
Da die wild wachsenden Pflanzen vollkommen unter Naturschutz stehen, ist es strengstens untersagt, Silberdisteln am Wildstandort einzusammeln und mit nach Hause zu nehmen. Mit ihrer sehr langen Pfahlwurzel wurzelt sie tief im steinigen Erdreich, und man würde beim Ausgraben die Pflanze nur unnötig verletzen. Silberdisteln mit beschädigtem Wurzelwerk gehen in der Regel ein.
Da man glaubte, daß die Silberdistel zur Heilung der Armee Carolinus' von der Pest genutzt wurde, erhielt die Gattung ihren lateinischen Namen. Manche leiten den Gattungsnamen von Carolus Magnus ab, einem Förderer der Silberdistel, zu dessen Ehren sie benannt wurde. Die Bezeichnung Wetterdistel ist auf den Umstand zurückzuführen, daß sich die Hochblätter des Blütenstandes bei feuchter Witterung und bei Nachteinbruch schließen.
Im Mittelalter galt Carlina lange Zeit als wirksames Mittel gegen die Pest, weshalb Karl der Große, dem die Pflanze im Traum von einem Engel als Heilmittel empfohlen wurde, die Staude massenweise anbauen ließ. Sie genoß in jener Zeit ein so hohes Ansehen und wurde in Unmengen in der Natur gesammelt, daß die Pflanze beinahe ausgerottet wurde.
Die Silberdisteln zeichnen sich durch distelartig gezähnte, fiederteilige Blätter und riesige, flache Blütenköpfe aus. Der äußere, silbrigweiße Blütenstandskranz wird aus den inneren Hochblättern gebildet.

Arten
Carlina acanthifolia, die Akanthusblättrige Distel oder Golddistel, bildet eine stammlose, dicht dem Boden anliegende Blattrosette, deren behaarte, dornig-gezähnte Blätter bis zu 30 cm Länge erreichen. Die im Juni erscheinenden, weißen bis strohgelben, ca. 10 bis 20 cm durchmessenden Blütenstände bringen zahlreiche, mit einem fallschirmartigen Haarkranz versehene Früchte hervor, die durch den Wind ausgebreitet werden. Nach dem Fruchten der Blüte stirbt die Pflanze ab.
Die unter Naturschutz stehende, in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas auf Magerwiesen und steinigen Hängen vorkommende Stengellose Silberdistel oder Eberwurz (C. acaulis) klettert bis auf 2800 m Höhe. Von Juli bis September, in milden Jahreszeiten auch Dezember bis Januar, erscheint an der fast stengellosen Staude in der Regel nur ein Blütenkopf. Die silbrig-weißen Hochblätter kontrastieren zu den weißlich-roten Blüten der zentralen Blütenstandsscheibe.
Die Unterart C. acaulis ssp. simplex ist durch 20 bis 30 cm hohe Blütenstandsstiele gekennzeichnet. Die Blüten sind hervorragend zum Schnitt geeignet. Man sollte nur voll erblühte Blütenstände für Trockensträuße schneiden und diese noch einige Tage zum Trocknen aufhängen.
Besonders attraktiv sind die zwischen Juli und September sich entwickelnden, bronzefarbenen Blütenköpfe der Kulturform C. acaulis ssp. simplex „Bronze". Da auch sie einen langstieligen Blütenstand ausbildet, ist sie ebenfalls als Vasenschmuck geeignet.
Die Gemeine Eberwurz (C. vulgaris) ist eine zwei- bis mehrjährige Pflanze, die von Juli bis September strohgelbe Blütenstände hervorbringt und daher häufig als Golddistel bezeichnet wird.

Standort, Pflege und Vermwhrung
Die Silberdisteln lieben einen möglichst kalkhaltigen, trockenen Boden in sonniger Lage. Weder Winterschutz noch besondere Pflegemaßnahmen sind bei Carlina erforderlich.
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat der frischen Samen im Hochsommer. Beim Versetzen der Jungpflanzen muß man darauf achten, die Wurzeln nicht zu beschädigen.

drucken

 
Seitenende
Übersicht
Seite zurück
© biancahoegel.de;
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016