Rosenkohl

Andere Namen: Brüsseler Kohl, Sprossenkohl; Brassica oleracea var. gemmifera

Feines Kohlgemüse, das im Herbst oder Winter geerntet wird.
Standort: in voller Sonne, auf frischen, nahrhaften Böden.
Höhe: Je nach Sorte und Standort 60 bis 100 cm.
Erntezeit: Je nach Sorte und Saattermin von Oktober bis April.
Vermehrung: Aussaat.

Der Kohl, der als Wildpflanze an den Küsten des Mittelmeeres und des Atlantiks vorkommt, wurde schon im Altertum als Blattgemüse genutzt. Er ist einer von etwa 30 Arten der Gattung Brassica. deren Verbreitung sich über Eurasien erstreckt. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).
Im Gegensatz zu anderen Arten der Gattung die als Senfe. Ölpflanzen oder Rübengemüse gezogen werden, spielt Brassica oleracea einzig als Blatt- oder Sproßgemüse eine wichtige Rolle, besonders in der sonst recht kargen Winterzeit.
Erst aus Dokumenten des 12. Jahrhunderts nach unserer Zeitrechnung sind verschiedene kopfig wachsende Sorten bekannt. Die neueste Errungenschaft ist der erst 1821 beschriebene Rosenkohl, Brassica oleracea var. gemmifera. Er bringt nach dem Auskeimen zunächst einen verlängerten Hauptsproß von meist 60 bis 80 cm, seltener bis 120 cm Höhe, an dem spiralig die langgestielten Blätter sitzen. In deren Achseln entstehen bald die kleinen Röschen, die jedes für sich nach dem Prinzip der großen Kopfkohl-Sorten aufgebaut sind.
Da ihr Geschmack ähnlich dem anderer Kohlsorten nach den ersten Frosteinwirkungen oft noch besser wird, eignen sie sich hervorragend als Winter- und bedingt als Früh­ingsgemüse, aber auch zum Einfrieren.
Sie sind relativ reich an Eiweiß und Vitamin B1, B2 und C, enthalten aber daneben auch noch Carotin und andere essentielle Stoffe.

Anbau
Rosenkohl wird von April bis Mai, am besten zwischen dem 10. und 20. April, ins Treibbeet oder Freilandsaatbeeet ausgesät. Bei 15 bis 20 °C keimen die Samen nach 5 bis 8 Tagen. Nach 14 Tagen werden sie auf 5 bis 6 cm Abstand pikiert.
Von Mai bis Juli können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Sie benötigen einen Abstand von 50 bis 75 mal 60 bis 75 cm, damit sie normale Erträge bringen. Der Boden sollte sehr nährstoffreich s ein, man kann ihn vor der Pflanzung mit Stalldung anreichern. Am besten eignet sich eine tiefgründige Sand-Lehm-Mischung. Die Pflanzung sollte bei Regen oder am Abend stattfinden, denn die frisch gesetzten Pflanzen sind recht anfällig gegenüber Trockenheit und Hitze und fangen rasch an zu welken.
Die weitere Pflege besteht neben mehreren Düngungen und gleichmäßiger Wasserversorgung aus Unkrautjäten, leichtem Hacken, besonders nach Wassergaben, und dem Absammeln von Schädlingen.
Der Nährstoffbedarf ist recht hoch. Neben sehr großen Mengen an Stickstoff benötigen die Pflanzen auch viel Phosphor und Kali.

Ernte
Die Ernte zieht sich je nach Sorte und Aus­saattermin von Oktober bis Februar, seltener bis April. Man kann aber auch noch relativ spät die sich schon langsam entfaltenden Knospen abernten.
Weniger frostharte Sorten sollte man entweder früher ernten oder bei starken Kälteeinbrüchen schützen. Einige Arten schützen ihre Röschen selbst durch Anlegen der großen Blätter.
Möchte man die Röschen schon im Spätherbst abernten, kann man Mitte September die Spitzen der Hauptsprosse abbrechen und als Gemüse verwerten. Dadurch wird außerdem die Seitenknospenbildung gefördert.
Nach einem Anbau von Rosenkohl, wie auch bei anderen Kohlsorten, dürfen auf der selben Fläche 4 Jahre lang keine anderen Kreuzblütler, Gurken oder Kürbisse angebaut werden. Damit verhindert man eine einseitige Beanspruchung des Bodens und eine dauerhafte Ansiedlung von spezifischen Schädlin­gen.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016