Ringelblume

Andere Namen: Sonnwendblume, Calendula

Hübsche Sommerblumen mit Heilwirkung und Zierwert in Beet und Vase.
Standort: In normaler Gartenerde, sonniger oder halbschattiger Standort.
Höhe: Je nach Sorte 30 bis 60 cm.
Blütezeit: Von Juni bis Oktober.
Vermehrung: Durch Samen.

Die Gattung Calendula umfaßt etwa 15 bis 30 Arten und gehört in die Familie der Körbchenblütler (Asteraceae oder Compositae). Ihre natürliche Verbreitung erstreckt sich vom Mittelmeergebiet bis in den persischen Raum. Es handelt sich um ein- bis zweijährige Kräuter mit wechselständigen, meist einfachen Blättern und kleinen bis mittelgroßen Blütenständen, deren Farbspektrum von Hell­gelb bis Dunkelorange reicht. Ihre zungenförmigen Strahlenblüten stehen in mehreren Reihen.

Für uns ist nur 1 Art von Bedeutung, allerdings von mannigfaltiger. Calendula officinalis, die Offizinelle Ringelblume, stammt aus dem Mittelmeergebiet. Sie kann aber in vielen Ländern schon verwildert gefunden werden.
Interessant ist sie botanisch gesehen wegen ihrer Früchte. Die innersten Blüten eines Köpfchens bilden gar keine Früchte aus, sie sind nur für die Produktion von Blütenstaub verantwortlich. Weiter außen schließt sich eine Gruppe von Blüten an, deren Früchte aussehen wie kleine Würmchen. Vermutlich werden sie von Vögeln hoffnungsvoll aufgepickt und dann enttäuscht fortgeschleudert. Eine weitere Blütenriege bringt Früchte hervor, die an ihren beiden Seiten eingekrümmte Flügel und in ihrer Mitte ein kleines Segel besitzen. Sie werden sehr leicht von Windböen fortgetragen. Die äußersten Früchte sind sichelförmig und besitzen an ihrer Außenseite kleine hakige Stacheln, mit denen sie im Fell vorbeistreifender Tiere festhängen können. Auf diese Weise stellt die Pflanze dreifach sicher, daß ihre Samen möglichst weit verbreitet werden.

Von nicht geringer Bedeutung ist die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe dieser Pflanzenart im kosmetischen und naturheilkundlichen Gebiet. Die Blüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide, Bitterstoff und Saponin. Sie sollen bei Gelbsucht nützlich sein, da sie die Gallenabsonderung fördern. Äußerlich wird die Droge als Tee oder Tinktur zur Behandlung schlecht heilender Wunden verwendet. Gesammelt werden die aufgeblühten Köpfchen oder nur die Einzelblüten. Sie werden im Schatten bei höchstens 35°C getrocknet. Wegen des größeren Ertrages wird für diesen Zweck meist eine gefüllte Form angebaut, die nur Zungenblüten hervorbringt. Den Tee stellt man aus 1 bis 2 Teelöffeln getrockneter Blüten her, die mit 1/2 l kochendem Wasser angebrüht werden.
Als Heilpflanze wird die Ringelblume schon seit über 500 Jahren angebaut. Aus diesem Anbau entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Sorten, die heute hauptsächlich von gärtnerischer Bedeutung sind.

Als anspruchslose Sommerblume, die mit ihren 5 bis 10 cm breiten Blütenköpfchen auch noch in halbschattige Ecken Farbtupfer bringt, ist sie allgemein weit verbreitet. Es gibt sie inzwischen in den verschiedensten Sorten, die sich durch ihre Höhe (25 bis 60 cm), durch ihre Blütenköpfchen (einfach, halbgefüllt oder gefüllt) und ihre Farbe unter­scheiden. Neben den einfarbig hellgelben bis dunkelaprikosenfarbigen Sorten gibt es auch solche, bei denen die Köpfchenmitte dunkel abgesetzt ist.

Standort, Pflege und Vermehrung
Ringelblumen stellen weder an den Standort noch an den Boden große Ansprüche. Sie blühen auch noch in halbschattiger Lage. Nährstoffreicher Boden begünstigt natürlich einen reichen Blütenflor.
Die Vermehrung findet über Samen statt. Je nach Zeitpunkt der Aussaat verschiebt sich die Blütezeit. Bei geschickter Folgesaat von März bis Juni bekommt man eine fast ununterbrochene Blütenpracht bis zu den ersten Frösten. Die frühblühenden Pflanzen kann man durch Rückschnitt noch zu einem 2. Blütenflor anregen.
Ausgesät wird direkt ins Freiland. Die Samen laufen gewöhnlich nach etwa 1 Woche auf. Bald danach müssen die Jungpflanzen auf etwa 20 cm Abstand verzogen werden. Nicht selten samen sich die Pflanzen von selbst im Garten wieder aus. Nach einigen Generationen verschwinden die Zuchtformen aber zugunsten der einfachen Wildformen.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016