Quecke

Andere Namen: Schließgras, Agropyron, Kriech-Quecke, Gemeine Quecke

Hartnäckiges Wildkraut mit heilsamen Wirkungen.
Standort: Frische bis trockene Wegränder und Wiesen, in Äckern, Gärten und an Ufern.
Höhe: 30 bis 150 cm.
Blütezeit: Von Juni bis August.
Vermehrung: Durch Aussaat und Ausläufer.

Von der Gattung Agropyron aus der Familie der Gräser (Poaceae oder Gmmineae) werden 100 bis 150 Arten anerkannt, die alle in den gemäßigten Gebieten der Erde verbreitet sind. Die meisten sind in ihren Merkmalen sehr variabel und kreuzen sich häufig untereinander. Auch mit anderen Grasgattungen bilden sie gelegentlich Bastarde.
Die Gattung ist relativ gut gekennzeichnet durch ihre Blütenstände. Die einzelnen Ährchen sitzen wechselständig, nicht oder kurz gestielt mit ihrer Breitseite an der leicht zick-zackförmigen Hauptachse an.

Welcher Gärtner erinnert sich nicht mit Grausen an die Plage fast aller Gärten, die Quecke, Agropyron repens. Hat sie sich einmal unerwünscht im Garten breit gemacht, ist es fast unmöglich, sie wieder vollkommen auszurotten. Das kommt durch die langen, verzweigten Ausläufer, die den Boden in verschiedenen Tiefen durchziehen. In regelmäßigen Abständen sind sie knotig gegliedert. An jedem solchen Knoten kann die Pflanze wieder austreiben. Da hilft eigentlich nur, den Gartenboden tief umzugraben und sämtliche Wurzelstückchen herauszusammeln oder gar zu sieben.
Darüber hinaus ist die Bodenbearbeitung mit Hacke, Grubber oder Bodenfräse wirksam. Eigentlich gilt das Zerstückeln der Wurzeln als vermehrender Vorgang. Doch wirkt die häufige Anwendung bekämpfend auf Quecken, weil die Rhizomlänge so stark vermindert und der Neuaustrieb immer bei jeder Bearbeitung nochmals geschwächt wird. Wird zusätzlich die Bodenoberfläche durch eine stark beschattende Frucht bedeckt, führt dieses häufig zum Verkümmern des Queckensprosses. Ein hoher Anteil an Hackfrüchten, die häufig gehackt werden, mindert ebenfalls den Aufwuchs.

Doch diese ausläuferartigen Rhizome haben auch ihr Gutes. Einige verwandte Arten aus der Gattung Agropyron werden zur Befestigung von Sanddünen benutzt. Ihr dichtes Wurzel- und Rhizomnetzwerk verhindert das Verschlemmen oder Verwehen des angeschwemmten Sandes.
Weniger bekannt ist die Tatsache, daß in den Rhizomen der Gemeinen Quecke Wirkstoffe enthalten sind, die sich medizinisch verwerten lassen. Abkochungen der zerkleinerten Wurzeln wirken schwach harntreibend und desinfizierend, besonders in den Harnwegen. Diese Wirkungen beruhen auf ihrem Gehalt an ätherischen Ölen, verschiedenen Kalisalzen, einem Saponin und einem antibiotischen Stoff. Außerdem enthalten die Pflanzen noch Kieselsäure, Eisen, Vitamin A und B sowie das Kohlenhydrat Triticin. Verwendet wird die Quecke hauptsächlich bei Nieren- und Blasenentzündungen, Haut­ausschlägen und rheumatischen Erkrankun­gen. Auch bei Drüsenschwellungen, Rachitis, Blutarmut, Bleichsucht, Stoffwechselstörungen, Frauenleiden und Katarrh der Luftwege soll es heilend wirken. Diese Wirkungen sind bisher aber nur unzulänglich geprüft worden.

In der Volksmedizin
Gesammelt werden die Rhizome im Frühjahr oder im Spätherbst. Nach sorgfältiger Reinigung werden sie im Schatten getrocknet. 1 bis 2 Eßlöffel zerkleinerter Wurzeln werden mit 1l Wasser kalt angesetzt, zum Sieden erhitzt und eine halbe Stunde ziehen gelassen. Gelegentlich wird auch der frische Preßsaft verwendet.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.09.2020