Kräftige einjährige oder ausdauernde Pflanze. Als Heil- und Gewürzpflanze angebaut.
Standort: Sonnig, in tiefgründigen Boden.
Höhe: von 10 bis zu 150 cm.
Blütezeit: Mai bis August.
Vermehrung: durch Aussaat, Teilung oder Wurzelschitt.
Der Mohn bildet eine Gattung der Familie der Mohngewächse (Papavercaeae) und ist mit etwa 100 Arten weltweit verbreitet. Die einjährigen oder ausdauernden Pflanzen sind milchsaftführend und tragen verschieden geteilte Blätter. Die zumindest 4 Blütenblätter sind recht zart und hinfällig. Die Blütenfarbe dieser formenreichen Art reicht dabei von Violett über Rot bis hin zu Gelb und Weiß.
Der Mohn ist wohl eines der ältesten Genußmittel, das der Mensch kennt. So wurden bei archeologischen Grabungen in Mitteleuropa etwa 2.000 Jahre
este von Mohnkapseln und Samen entdeckt.
In der griechischen Mythologie heißt es, das der Gott des Schlafes den Mohn geschaffen habe und als Heilmittel für die zu Tode betrübte Demeter
verwendet habe. Sie, die Göttin der Felder und der Fluren, sei nach dem Genuß in tiefen Schlaf gesunken und habe ihren Kummer vergessen.
Selbst Homer kannte die betäubende Wirkung des Mohns.
Verwendung
Besonders der Schlafmohn (Papaver somniferum) wird wegen seiner zahlreichen, im Milchsaft enthaltenen
Alkaloide als Betäubungs- oder
Rauschmittel (Opium) eingesetzt.
Bei der Anwendung von Opium sollte man sich aber immer bewußt sein, daß es sich um ein narkotische wirkende Suchtmittel handelt,
die zur Gewöhnung una Abhängigkeit führen können.
Daneben ist der reife Mohnsamen aber in der menschlichen Ernährung weit verbreitet. In der Backwarenindustrie wird er verwendet.
Aber auch das gewinnbare Öl des Mohnsamens findet sehr verbeitet Verwendung.
Einjährige Arten
Stauden
Nur 15 bis 20 cm hoch wird der Alpenmohn (Papaver alpinum). Die gefiederten Laubblätter bilden eine grundständige Rosette, und der Stengel trägt
eine gelbe oder weiße Blüte. Die Blütezeit fällt in den Juni oder Juli. Der Alpenmohn läßt sich in 2 Unterarten aufteilen, wobei die Unterart Alpinum
weißliche Blüten und die Unterart Kerneri goldgelbe Blüten ausbildet.
Eine sehr formenreiche Art ist der Isländische Mohn (Papaver nudicaule), der in der subarktischen Zone verbreitet ist.
Die etwa 40 cm hohe Pflanze ist rauh behaart und trägt gefiederte Blätter. Die Blüten der reinen Art sind gelb. Die Blütenfarbe bei der Form „Kardinal“
ist Leuchtendrot, bei „Corona Pink“ Rosa und bei „Golden Monarch“ Gelb.
Große Blüten, die in vielen Rottönen gefärbt sein können, bildet der Riesen-Türkenmohn (Papaver orientale) an bis zu 150 cm hohen Stengeln aus.
Am besten entwickelt sich diese Art, wenn der Standort über einen längeren Zeitraum nicht verändert wird.
Genau wie Papaver orientale ist auch Papaver bracteatum eine äußerst variable Art. Während die Blütenhüllblätter bei der reinen Art dunkelrot
gefärbt sind und einen schwarzen Fleck am Grund aufweisen, reichen die Blütenfarben bei den Kulturformen von Rot über Rosa zu Weiß.
Sehr hübsch ist auch Papaver pyrenaicum mit gelben oder weißen Blüten. Die 20 cm hohe Pflanze ist besonders wegen der blaugrünen Färbung des Stengels
und der Blätter interessant.
Pflege und Vermehrung
Die auffälligen Mohnpflanzen entwickeln sich am besten an einem vollbesonnten Standort. Besonders die einjährigen Vertreter bevorzugen einen tiefgründigen und nährstoffreichen Boden.
Die mehrjährigen Arten sind da oft etwas anspruchsvoller, wobei das Herkunftsgebiet eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die niedrigen aus alpinen Regionen stammenden Arten bevorzugen einen durchlässigen, kalkhaltigen Boden.
Die Vermehrung der reinen Arten kann problemlos durch Aussaat im April oder März erfolgen. Da der Mohn viel Platz beansprucht, sollten die Jungpflanzen schon sehr früh auseinandergepflanzt werden.
Eine Umpflanzung aller Arten ist am ehesten nach dem Einziehen im Sommer oder noch vor dem Austrieb im Frühjahr möglich.
Eine Vermehrung der Gartensorten ist problemlos durch Teilung möglich.