Liebstöckel
Badekraut, Maggikraut, Levisticum officinale
Aromatisch duftende Staude mit Heilwirkung.
Standort: Halbschattig, in lehmigem Boden.
Höhe: 120 bis 200 cm.
Blütezeit: Juli bis September.
Vermehrung: Aussaat und Teilung.
Der Liebstöckel ist eine weit verbreitete und beliebte Gewürzpflanze. Darüber hinaus steht die Staude auch in dem Ruf, vielfältige Heilwirkungen zu bedingen. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn der auch
unter dem Namen Maggikraut bekannte Liebstöckel nicht nur in alten Bauerngärten oft zu finden ist, sondern auch in Kleingartenkolonien ein vertrauter Anblick ist. Die stattlichen Stauden besitzen außerdem
beträchtlichen Zierwert.
Als Küchengewürz besitzt der Liebstöckel eine lange Tradition. Das stark würzige Aroma dient zum Verfeinern von Suppen, Soßen, Ragouts und Fleischgerichten. Wegen der starken Würzkraft empfiehlt es sich
jedoch, stets nur wenige Blättchen zu verwenden. Der maggiartige Duft entstammt einem ätherischen Öl, das in allen Teilen der Pflanzen vorhanden ist. Für kommerzielle Zwecke wird es aus Wurzeln und Früchten
gewonnen.
Der bis zu 2 m hohe Liebstöckel ist ein Vertreter der Doldenblütlergewächse (Umbelliferae = Apiaceae). Seine ursprüngliche Heimat dürfte wahrscheinlich Kleinasien gewesen sein. Gelegentlich ist er bei uns
verwildert anzutreffen. Aus einer mehrköpfigen Rübe wird in jedem Jahr eine neue Blattrosette gebildet. Die großen, dunkelgrün glänzenden Blätter sind zwei- bis dreifach fiederschnittig.
Die einzelnen Fiedern sind breit-keilförmig. Im Hochsommer erscheinen die großen Doppeldolden, die aus kleinen, blaßgelben Blüten bestehen.
Heilwirkung
Bereits im Altertum nutzten die Griechen die Heilkräfte dieser Staude zur Behandlung zahlreicher Leiden. Auch bei uns gilt die Art als krampflösendes und magenstärkendes Mittel, das bei Magenschwäche und
-verschleimung und bei Verdauungsbeschwerden Abhilfe schafft. Ebenso soll es harntreibend bei Harnblasenkatarrh, Nierenbeckenentzündung und anderen Erkrankungen der Niere sein.
Der Liebstöckel wird meist als Tee angewandt. Dazu bereitet man einen Aufguß aus frischen oder getrockneten Wurzeln. Pro Tasse verwendet man von frischen Wurzeln 1/2, bei
getrockneten 1 Teelöffel. Am Tag trinkt man 2 Tassen des ungezuckerten Tees. Eine elegante Methode zur Behandlung verschiedener Leiden ist der Zusatz zerstoßener Samen (etwa l Eßlöffel) auf
1/2 l Weißwein. Getrunken wird morgens auf nüchternen Magen, wobei ein mäßiger Genuß angebracht ist. Auf diese Weise kann manches Leber- und Milzleiden gelindert werden. Das
Liebstöckelöl hilft gegen Bauchschmerzen und bei Koliken. Es wird tröpfchenweise warmem Weißwein zugesetzt und in kleinen Schlucken getrunken.
Pflege und Vermehrung
Der Liebstöckel gedeiht in jedem frischen und nährstoffreichen Gartenboden. Eine gelegentliche Düngung stärkt das Wachstum. Am wohlsten fühlt er sich an einem halbschattigen Platz.
Weitergehende Ansprüche stellt dieser Doldenblütler nicht.
Für die Vermehrung sorgen die Pflanzen in der Regel selbst. Neben einer ausgeprägten Neigung zur Selbstaussaat ist es auch möglich, die Stauden durch gezielte Aussaat zu vermehren. Die Teilung des
Wurzelstocks ist ohne Probleme möglich.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016