Lavendel
Andere Namen: Lavandula.
Halbstrauch mit aromatisch duftenden Blüten.
Standort: Auf sonnigen Stellen über durchlässigem, kalkhaltigem Boden.
Höhe: Bis über 1 m.
Blütezeit: In Mitteleuropa von Juni bis Juli.
Vermehrung: Durch Aussaat oder Stecklinge.
Geschichtliches
Der Lavendel wird schon seit dem Altertum aus den verschiedensten Gründen geschätzt. Beispielsweise galt der Schopf-Lavendel als wirksames Mittel gegen
Vergiftungen. Von Frauen, die die Liebe des Begehrten
erzwingen wollten, wurde Lavendel der Speise beigemischt, um die Zuneigung zu erwecken. Der angenehme Duft des Lavendels veranlagte schon früh zur Herstellung
von Badeessenzen und Seifen. Zur Gewinnung des
dazu benötigten Lavendelöls werden noch heute große Flächen mit Lavendel bepflanzt. Ausgedehnte Kulturen sind vor allem in Südfrankreich zu finden.
In Leinensäckchen eingenähte Lavendelzweige wurden früher von sogenannten Lavendelweibern verkauft. In Truhen und Kästen gelegt, verliehen sie der Wäsche
einen angenehmen Duft.
Als Heilmittel werden Lavendelblüten bei Schlaflosigkeit, Migräne und Herzbeschwerden verwandt.
Aus dem Mittelmeergebiet gelangte der Lavendel im 11. Jahrhundert nach Norden über die Alpen und wurde zuerst in Klostergärten gezogen.
Insgesamt kennt man mehr als 25 Lavendel-Arten, die in erster Linie rund um das Mittelmeergebiet zu finden sind. Die zur Familie der Lippenblütler
(Labiatae = Lamiaceae) zählende Gattung Lavandula wird in
unseren Gärten zur Einfassung von Beeten, in Steingärten und zur Bepflanzung von Trockenmauern verwandt.
Noch vor 200 Jahren wurde Lavendel in Bad Blankenburg(Thüringen) gewerbsmäßig angebaut.
Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist ein aromatisch duftender, an der Basis verholzender Strauch, der über 1 m hoch wird. Junge Zweige und Blätter sind weißfilzig. Die kleinen violetten Blüten stehen in Scheinquirlen. Die weißblühende Sorte „Alba" und die dunkelblaue „Dwarf Blue" werden nur 25 cm hoch. Der Breitblättrige Lavendel (Lavandula latifolia) ist dicht weißfilzig behaart und wird 80 cm hoch. Seine elliptischen Blätter sind knapp l cm breit.
Standort und VermehrungDer Lavendel benötigt einen vollsonnigen, warmen Platz. Der Boden soll durchlässig und leicht kalkhaltig sein. Geeignet ist ein Platz im Steingarten, auch die Fugen von Trockenmauern kommen in Frage. In ungünstigen Lagen ist ein Winterschutz zu empfehlen. Vermehrt wird durch Stecklinge, Aussaat ist ebenfalls möglich.
Pflege
Lavendel kommt zwar mit Trockenheit gut zurecht, aber er mag kleine nassen Füße. Gegossen werden sollte höchstens einmal wöchentlich.
Zuviele Nährstoffe schaden der Frosthärte der Pflanzen, die bei zu großem Angebot an Nährstoffen auch schneller verholzen.
Grundsätzlich reicht ein Schitt nach der Blüte. Damit bleibt die Pflanze kompakt und treibt im Herbst ein zweites Mal.
Eine andere Schule rät zu einem ersten Schnitt zwischen dem letzten Frost und dem ersten Blütenaustrieb; sowie einem zweiten nach der Blüte.
Lavendel wird bei Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Darmkrämpfen und depressiver Verstimmung genutzt. Lavendelöl für innere Anwendungen sollte in der Apotheke gekauft werden. Dort unterliegt es den Anforderungen des Deutschen Arzeneibuches.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 16.10. 2018