Königskerze

Wollblume, Wetterkerze Verbascum

Zwei- bis mehrjährige, hochwüchsige Gartenblumen. Sehenswerte Solitärpflanzen. Alte Heilpflanze.
Standort: Sonnig, auf durchlässigen Böden.
Höhe: Bis zu 2 m.
Blütezeit: Je nach Art von Mai bis September.
Vermehrung: Durch Aussaat oder Wurzelschnittlinge.

Als Zierpflanzen sind die Königskerzen verhältnismäßig selten. Das ist eigentlich schade, handelt es sich bei ihnen doch um prachtvoll blühende, hochwüchsige Pflanzen, die jedem Garten gut zu Gesicht stünden. Insgesamt sind etwa 250 Königskerzen-Arten (Verbascum) bekannt, die vor allem im Mittelmeerraum und in Vorderasien verbreitet sind. Einige Arten kommen aber auch in Deutschland vor. Die meisten Königskerzen sind zweijährig, Stauden und immergrüne Sträucher sind innerhalb dieser Gattung selten. Die zweijährigen Arten entwickeln im 1. Jahr grundständige Blattrosetten, aus denen im nächsten Jahr die hochwüchsigen, meist gelbe Blüten tragenden Stengel hervorgehen.
Die zu den Rachenblütlern (Scrophulariaceae) gehörenden Königskerzen neigen stark zur Bastardbildung. Bei der Anzucht aus Samen erhält man daher in manchen Fällen eine bunt durchmischte Nachkommenschaft.
Seit langem ist die Königskerze wegen ihrer medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe bekannt. So dienen die schleimführenden Blüten einiger Arten zur Zubereitung eines heilkräftigen Tees gegen Katarrhe.

Arten
Die zweijährige Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum) ist bei uns auf Schuttplätzen, an sonnigen Waldrändern und auf sonstigen trockenen Plätzen häufig anzutreffen. Sie ist eine lohnende Gartenpflanze. Ihre kräftigen Stengel erreichen eine Höhe von bis zu 200 cm. Ihre filzigen, gelbgrünen, am Stengel herablaufenden Blätter sind deutlich gekerbt. Die hellgelben Blüten mit ihren flach ausgebreiteten Kronblättern können einen Durchmesser von über 5 cm erreichen. Blütezeit ist von Juli bis September.
Die Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum) ist mehrjährig und wird bis zu 150 cm hoch. Der nach oben scharfkantige Stengel trägt Blätter, die unterseits graufilzig behaart sind. Der lange Blütenstand ist dicht mit gelben Blüten besetzt. Die violettwolligen Staubblätter bilden einen auffälligen Farbkontrast. Die Blüten erscheinen von Mai bis September.
Eine dichte, graufilzige Behaarung ist das Kennzeichen der Mehligen Königskerze (Verbascum lychnitis). Die zweijährige Art besitzt hellgelbe oder weißliche Blüten, die etwa 2 cm im Durchmesser erreichen. Diese anspruchslose Art ist bei uns auf trockenen Stellen sehr häufig.
Bis zu 150 cm hoch wird Verbascum olympicum. Die mehrjährige Art ist zur Gänze mit silberweißen Haaren bedeckt. Die grau-filzigen Blätter bilden im 1.Jahr eine große Rosette. Die gelben Blüten erscheinen von Juni bis August.
Sehr ausgefallen wirkt die Phönizische Königskerze (Verbascum phoeniceum) mit ihren violetten Blüten. Die zweijährige, bis zu 1 m hohe Pflanze ist an ihrer Basis filzig, im oberen Teil aber drüsig behaart. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juli. Die Pflanzen benötigen einen durchlässigen Boden. Gut geeignet ist die Art für die Randbepflanzung von Steingärten.
Hübsche, nur 30 cm hohe Sträucher bildet Verbascum spinosum. Die Triebe dieser von Kreta stammenden Art enden in kurzen Dornen. Die bis zu 5 cm langen, immergrünen Blätter sind filzig behaart. Die bis zu 1,5 cm breiten Blüten stehen in verzweigten Rispen. Die in Mitteleuropa nicht winterharte Art muß in einem hellen Raum bei 5 bis 10 °C überwintert werden.
Bei den zahlreichen Hybriden ist es möglich, unter verschiedenen Blütenfarben zu wählen. Die Sorte „Caledonia" besitzt orange­rote bis gelbe Blüten; dagegen blüht „Cotswold Queen" weiß und „Pink Domino" hell­rosa.

Pflege und Vermehrung
Der Wuchsort der Königskerzen sollte sonnig und warm sein, der durchlässige Boden darf Kalk enthalten. Darüber hinaus sind die Pflanzen anspruchslos. Um zu garantieren, daß auch nach einigen Jahren reine Arten im Garten vorhanden sind, sollte man die Blü­tenstände direkt nach der Blüte abschneiden.
Aufgrund der ausgeprägten Hybridisierungsneigung entstehen sonst im nächsten Jahr undefinierbare Bastarde.
Reine Arten werden durch Aussaat im Frühjahr vermehrt. Hybriden werden über im Herbst geschnittene Wurzelstecklinge vermehrt. In humoser Erde werden sie im Winter frostfrei überdauert.

Heilwirkung
Die luftdicht aufbewahrten Blüten können, zu einem Tee aufgebrüht, mit Erfolg gegen Bronchialkatarrhe angewandt werden. Die frischen Blüten von Verbascum nigrum und V. densiflorum liefern eine ölige Substanz. Sie wird luftdicht aufbewahrt und als Einreibemittel bei Rheumabeschwerden benutzt.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.04. 2018