Hortensie

Wasserstrauch Hydrangea

Buschige, in großen Dolden blühende Gartensträucher. Teilweise Kübelpflanzen, einige kletternd.
Standort: Sonnig bis schattig, in feuchten, nahrhaften Humusböden.
Höhe: Als Sträucher bis zu 3 m. Kletternde Arten bis zu 7 m.
Blütezeit: Je nach Art von Juni bis September. Vennehrung: Durch Stecklinge.

Wer kennt sie nicht, diese auffällig blühenden Gartensträucher, die in jedem Vorgarten, Innenhof etc. mit ihrer farbenfrohen Blütenpracht selbst einen grauen Regentag im Sommer nicht ganz so trist erscheinen lassen. Die Hortensien (Hydrangea) gehören zu den Hydrangeaceae. Dies ist eine Familie, die von den Steinbrechgewächsen (Saxifragaceae) abgespalten wurde. Mit 23 Arten ist diese Gattung in Süd-Ostasien sowie in Amerika beheimatet.
Bemerkenswert ist, daß bei einigen Arten alle Blüten fruchtbar sind, während bei anderen Arten die äußeren Blüten, oder auch mehr, unfruchtbar sind und Schau­ bzw. Anlockungsfunktion für die möglichen Bestäuber annehmen. Bei diesen sterilen Blüten ist der Kelch wesentlich vergrößert und kronblattartig gefärbt, die übrigen Blütenteile sind reduziert. Die fertilen Blüten sind in diesem Fall meist unscheinbar.

Arten

Nicht alle Hortensienarten sind winterfest, so daß einige nur als Zimmerpflanzen gehalten werden können. Natürlich können sie auch im Sommer nach draußen gestellt werden, man sollte sie jedoch vor dem ersten Frost wieder ins Haus holen und kühl überwintern. So z. B. die bis zu 2 m hohe Gartenhortensie (H. macrophylla). Sie bevorzugt einen schattigen Platz und benötigt während der Blütezeit im Juni und Juli reichlich Wasser. Die Art bildet weiße und rosafarbene Blütendolden aus, die bei den Kulturformen noch viel farbenprächtiger sein können. So hat der "Enziandom" kräftige blaue Blüten. Die "Montfortperle" blüht tiefrot. Je kühler und schattiger die Gartenhortensie steht, um so länger halten sich ihre Blüten.

Aus Japan stammt die recht auffällige Art H. petiolaris. Dieser Strauch trägt an seinen rotbraunen Zweigen Haftwurzeln. Mit diesen ist er in der Lage, sich entlang einer Kletterhilfe bis zu 7 m hoch zu winden. Ihre weißen Blüten öffnen sich im Juni/Juli und bilden eine flach ausgebreitete Dolde. Im Gegensatz zu anderen Hortensienarten bevorzugt sie sonnige Standorte. Im Garten wirkt diese Art sehr dekorativ, wenn sie an einem älteren Baum hochklettert.
Völlig winterfest ist die aus Nordamerika stammende Art H. arborescens. An ihrem bis zu 3 m hohen Stengel sitzen ovale Blätter, die unterseits weiß behaart sein können. Die endständigen Dolden werden aus weißen Blüten gebildet. Häufiger als die reine Art findet sich jedoch die Form "Grandiflora" mit grünlich-weißen, kugeligen Blütendolden bei uns in Kultur.
H. aspera wird bei uns mit 2 Unterarten kultiviert. Die Unterart Sargentiana ist ein steif-aufrechter Strauch, der bis zu 2 m hoch wird. An seinen kräftigen Zweigen stehen eiförmige Blätter, die unterseits rauhzottig behaart sind. Im Juli und August entwickelt diese Art eine wahre Blütenpracht. Denn jetzt färben sich die äußeren, sterilen Blüten auffällig weiß oder rosa, wogegen die inneren, fertilen Blüten zwar auch lila gefärbt sind, jedoch längst nicht die Größe der äußeren Blüten erreichen. Die zweite Unterart Strigosa sieht ähnlich aus, wächst aber etwas langsamer.

Aus Japan oder China stammt H. paniculata. In ihrer Heimat kann diese Art mit 7 m einen kleinen Baum bilden. Hier in Kultur wird der Strauch nicht größer als 2 m. Aber nichtsdestotrotz ist er ein sehr schöner Gartenschmuck, denn die Blüten, die sich im Hochsommer öffnen, bilden eine reichblütige, endständige, pyramidenförmige Rispe. Inmitten der kleineren fertilen Blüten sind einige sterile, zunächst weiße, später blaßrosafarbene Blüten eingestreut. Bekannter als die reine Art sind in diesem Fall auch wieder einige Kulturformen, die zudem auch noch robuster und anspruchsloser sind. Zu nennen wäre die Form "Grandiflora", die eine Rispe aus überwiegend sterilen Blüten bildet, und die Form "Praecox".
H. quercifoliä ist eine aufgrund ihres Laubes zu empfehlende Zierpflanze. Denn die großen, drei- bis fünflappigen Blätter weisen im Herbst wunderschöne rote und orange Farbtöne auf. Ähnlich anderen Arten erscheinen im Juni und Juli weiße Rispen.

Standort und Pflege

Die hier aufgeführten Freilandarten bevorzugen in der Regel einen nährstoffreichen, frischen, hellschattigen Standort. Es ist daher von Vorteil, sie unter hohe Laubbäume zu pflanzen. Alte und erfrorene Zweige sollten regelmäßig herausgeschnitten werden, damit die Blütenpracht um so üppiger wird. An starken Trieben können auch die Endknospen entfernt werden, so daß ein Austreiben der darunter liegenden Seitenknospen ermöglicht wird. Allzu sorglos sollte man allerdings auch nicht mit der Heckenschere umgehen, denn die Blüten sind schon am Ende der Vorjahrestriebe vorgebildet.

Vermehrung

Hortensien lassen sich am einfachsten mittels Stecklingen vermehren. Man muß sie im Juni, spätestens aber im Juli schneiden und in eine mit Wasser gefüllte Flasche stellen. Diese bleibt solange auf der Fensterbank stehen, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Danach werden sie in einen Topf mit Einheitserde gepflanzt, und erst wenn sich ein genügend großer Wurzelballen entwickelt hat, erfolgt eine Verpflanzung ins Freiland.
Es ist durchaus möglich, im eigenen Garten mit den Blütenfarben ein wenig zu experimentieren. So fördert die Zugabe von Eisenvitriol blaue Blütenfarben, wogegen die Beimischung von alkalischen Düngern die Bildung von rosafarbenen Blüten unterstützt.

drucken
Seitenende
Übersicht
Seite zurück
© biancahoegel.de;
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016