Himbeere

Andere Namen: Rubus idaeus
Stark ausläufertreibender Beerenstrauch in Wald und Garten
Standort: sonnig, in nährstoffreichen Böden.
Höhe: Etwa 150 cm.
Blütezeit: Mai bis August.
Erntezeit: Juli bis September.
Vermehrung: Durch Ausläufer.

Wenn die Waldhimbeeren reif sind, macht jeder Spaziergang doch gleich viel mehr Spaß. Denn die roten, aromatisch schmeckenden Früchte locken nicht nur die Kinder zum Pflücken und Essen ein. Schon seit längerer Zeit gibt es Kultursorten für den eigenen Garten, die das Ernten zwar etwas erleichtern, jedoch nicht den fruchtigen Geschmack der Waldhimbeeren erreichen. Dies sollte jedoch keinen Gartenfreund davon abhalten, die Himbeere, die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört, in den Garten zu pflanzen. Sei es als reine Nutzpflanze oder auch als eine Begrenzungshecke. Im letzteren Fall sollte man jedoch im Herbst dem Wildwuchs der Himbeere mit der Heckenschere ordentlich zu Leibe rücken und es nicht nur beim Naschen der Früchte bewenden lassen.
Aber auch zur Blütezeit von Mai bis August bietet dieser Strauch einen schönen Anblick. Denn er bildet zahlreiche kleine, weiße Blüten aus, die in lockeren Trauben oder Rispen angeordnet sind, von denen zusätzlich noch ein zarter Duft ausgeht.

Anbau
Himbeeren werden im Frühjahr oder im Herbst am besten in Reihen gepflanzt, deren Abstand ca. 0,5 m betragen sollte. Bei neuen Pflanzen läßt man von einem Strauch nur 2 Ruten stehen, die unmittelbar nach dem Pflanzen auf eine Länge von 20 cm zurückgeschnitten werden sollten. So wird die Bildung von Jungtrieben gefördert, und man kann bereits im übernächsten Jahr ernten. Himbeerruten werden eigentlich nur 2 Jahre alt. Erst im 2. Jahr tragen sie Früchte, dann sollten sie herausgeschnitten werden. Läßt man sie stehen, kann man zwar gelegentlich noch einige kümmerliche Beeren an ihnen ernten, aber der Gesamtertrag des Strauches geht erheblich zurück.
Bei älteren Pflanzen wird im Herbst, zusammen mit den abgeernteten Ruten, nicht alles an Jungtrieben herausgeschnitten, da es die Pflanzen schwächen würde. Es sollten pro Strauch etwa 6 Jungtriebe stehen bleiben. Die unmittelbar über dem Boden abgeschnittenen Altruten und Jungtriebe schüttet man zweckmäßigerweise mit Erde an, um einen Befall der Sträucher zu verhindern.

Sommerhimbeeren
blühen und fruchten einmal pro Saison am vorjährigem Holz. Die jungen Triebe aus diesem Jahr blühen also erst in der folgenden Saison. Abgetragene Ruten gleich nach der Ernte bodeneben abschneiden. Von den jungen Ruten bleiben pro laufendem Meter etwa acht der kräftigsten stehen. Alle anderen werden ebenfalls entfernt.

Herbsthimbeeren
sind eigentlich zweimaltragend. Allerdings läßt man nur die jungen Ruten tragen. Dies vereinfacht den Schnitt erheblich.
Im Herbst nach der Ernte werden alle Ruten bodeneben abgeschnitten, im Folgejahr treiben dann neue Ruten, die je nach Sorte ab August Früchte bilden.
Die Vorteile dieser Kultur, keinerlei Himbeerkäfer, nur selten Rutenkrankheiten, da die Triebe nur wenige Monate auf dem Beet bleiben.

Zweimaltragende
können sowohl an altem Holz aus dem Vorjahr als auch an den jungen, diesjährigen Trieben fruchten.
Zunächst entwickeln sich je nach Sorte im Juni/Juli die Früchte. Ab August bringen dann die neuen Tiebe ihre Früchte.
Bei zwei Ernten im Jahr fällt die enzelne zwar etwas geringer aus. Dafür hängen über Wochen stänig süße Beeren an den Ruten.

Standort und Vermehrung
Am natürlichen Standort bevorzugt die Himbeere lockere, nicht zu trockene, nährstoffreiche Böden und ist somit ein Anzeiger für gute Bodenverhältnisse. Um reiche Ernten zu erhalten, sollten Himbeeren im Garten an einen sonnigen Standort gepflanzt werden, der vorher gut durchgearbeitet und mit Naturdünger versetzt wurde. Anschließend sollte im Laufe des Sommers abgeschnittenes Gras, grober Kompost oder ähnliches um den Fuß der Sträucher gelegt werden (Mulchen), denn einen bedeckten Boden sind die Pflan- zen von ihrem natürlichen Standort gewohnt. Auf keinen Fall chlorhaltige Dünger oder Jauche geben. Ebenso sollte Staunässe vermieden werden.
Von Vorteil ist auch, den Himbeeren Wachstumshilfen zu geben. Dazu werden zwischen 2 Pfählen Drähte in einer Höhe von 1,50 m, 1,20 m und 0,80 m gespannt, an denen die einzelnen Ruten mit Bast befestigt werden. Dieser zusätzliche Arbeitsaufwand wird jedoch im Herbst belohnt. Durch die Befestigung werden die Sträucher optimal besonnt, was zu einem höheren Ernteertrag führt, und zum anderen ist ein leichteres Pflücken der Beeren an den stachelbesetzten Zweigen möglich.
Eine Vermehrung ist mittels Abtrennung von kräftigen Ausläufern oder durch Ablegen vorjähriger Langtriebe problemlos möglich.


 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.04. 2018