Flieder

Andere Namen: Syringa

Sträucher oder kleine Bäume mit duftenden Blüten, die in Parks und Gärten sehr beliebt sind.
Standort: Sonnig bis halbschattig, auf durchlässigen, kalkhaltigen Böden.
Blütezeit: Je nach Art von April bis Oktober.
Höhe: 4 bis 5 m, selten höher.
Vermehrung: Aussaat oder Stecklinge.

Der Flieder ist ein Strauch, der seit langer Zeit in Europa kultiviert wird. Schon seit dem 16. Jahrhundert ist der aus Asien stammende Strauch bei uns bekannt und verbreitete sich sehr schnell. Später verwilderte der Flieder, und es bildeten sich zahlreiche Sorten.
Bei uns ist der Flieder absolut winterhart, denn er stammt aus hochgelegenen Gebieten, wo er in bis zu 2.000 m Höhe vorkommt.
Neben den attraktiven Blüten hat der Flieder (Syringa, aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae), auch ein sehr schönes Holz. Die Jahresringe weisen nicht die übliche braune Farbe auf, sondern sind lila gefärbt.

Arten
Der Amur-Flieder (Syringa amurensis) ist ein sparrig verzweigter Strauch, der etwa 4 m Höhe erreicht. Die Zweige haben eine braune, faserige Borke und tragen etwas ledrige, eiförmige Blätter. Von Juni bis Juli erscheinen die weißen Blüten in dichten Rispen. Die Varietät japonica hat einen etwas dichteren, buschigeren Wuchs und eignet sich daher auch sehr gut als Solitärgehölz. Die Blätter sind oval, spitz zulaufend und auf der Unterseite blaugrau gefärbt. Die gelblichweißen Blüten stehen in dichten, bis zu 50 cm langen Rispen.
Der Name des chinesischen Flieders (Syringa chinensis) hat nichts mit seiner Herkunft zu tun. Es ist eine Kreuzung, die aus Frankreich stammt. Der Strauch wächst bis zu einer Höhe von 3 bis 5 m mit überhängenden Zweigen. Die Blätter sind eiförmig und bis zu 8 cm lang. Im Mai trägt der Strauch stark duftende lilarosa Blütenrispen am mehrjährigen Holz. Ein Schnitt nach der Blüte steigert die Blühwilligkeit und sorgt für einen buschigeren Wuchs. Die Sorte „Alba“ blüht weiß und „Mertensis“ blaßlila.
Der Ungarische Flieder (Syringa josikaea) wird ebenfalls etwa 3 bis 4 m hoch und hat elliptische, bis zu 12 cm lange Blätter. Die Blüten sind dunkelviolett.
Syringa persica, der persische Flieder, bildet kleine, dichte Büsche. Es handelt sich ebenfalls um eine Hybride mit kleinen, schmalen Blättchen. Die Blüten erscheinen im Mai, sind hellila, duften angenehm und bleiben lange erhalten.
Die kanadischen Züchter haben eine Reihe schöner Hybriden erzeugt, die als Syringa prestionae im Handel sind. Sie zeichnen sich alle durch sehr große Winterhärte aus. Die Sträucher werden etwa 3 bis 4 m hoch und haben breit-eiförmige Blätter. Die Blüten zeichnen sich off dadurch aus, daß sie außen heller gefärbt sind als innen. Die Blütenfarben reichen von Purpurrot bis Lila. Bemerkenswert ist die lange Blütezeit von Mai bis Oktober.
Der Bogenflieder (Syringa reflexa) wurde 1910 in China entdeckt. Es ist ein bis zu 3 m hoher Strauch mit überhängenden Zweigen. Die derben Blätter sind dunkelgrün und werden bis zu 15 cm lang. Im Juni trägt die Pflanze etwa 15 cm lange, überhängende Blütenrispen am mehrjährigen Holz. Sie sind weinrot bis dunkelrosa und innen fast ganz weiß.
Die meisten bei uns zu findenden Fliedersorten stammen von Syringa vulgaris, dem Gemeinen Flieder, ab. Er wird im Gegensatz zu den anderen Arten unter günstigen Bedingungen bis zu 7 m hoch. Die Blütenfarbe der Sorten variiert von Weiß, über Zartrosa, Hellila bis zu Dunkelviolett. Die Blätter sind dunkelgrün und haben einen herzförmigen bis ovalen Umriß. Bei regelmäßigem Schnitt lassen sich aus den Sträuchern Hecken bilden.

Pflege und Vermehrung
Der Flieder ist ein recht anspruchsloser Strauch. Er kann sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten stehen. Er liebt nahrhaften, tiefgründigen Boden und ist sehr kalkverträglich. Nur stehende Nässe sollte auf jeden Fall vermieden werden. Eine Volldüngergabe nach der Blüte fördert die Knospenbildung im nächsten Jahr.
Um die Pflanzen durch Samenbildung nicht zu stark zu schwächen, werden die Fruchtstände möglichst bald entfernt. Man kann aber auch einige zur Samengewinnung stehenlassen. Veredlung und Stecklingsvermehrung werden jedoch öfter angewandt.
Ein Rückschnitt nach der Blüte sorgt für einen buschigeren Wuchs und beeinträchtigt auch die Blüte nicht.

Fliederschädlinge
Es gibt leider einige Schädlinge, die sich auf Flieder spezialisiert haben. Die Flieder- Gallmilben und die Fliedermotte schädigen die jungen Knospen oder fressen an den Blättern. Sie können mit chemischen Mitteln bekämpft werden, was aber nur bei starkem Befall durchgeführt werden sollte.
Die Fliederseuche, ein Bakterium, und der Pilz Phytophtora syringae verursachen das Welken der Blätter und Absterben der Zweige. Man kann mit Captan- oder Kupfermitteln spritzen. Oft ist es jedoch besser, befallene Zweige abzuschneiden und zu vernichten.


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 07.05. 2018