Clematis

Andere Namen: Waldrebe,Clematis hybridum, Jutenstrick

Sehr stark kletternde Sträucher mit großen, duftenden Blüten, für Mauern und Zäune.
Standort: Sonnige bis halbschattige Plätze auf lehmigen, kalkhaltigen Böden. Benötigt Kletterhilfen.
Blütezeit: Von Mai bis Oktober.
Höhe: Je nach Art bis zu 10 m.
Vermehrung: Aussaat, Stecklinge oder Veredlung.

Um eine Mauer oder eine Pergola zu begrünen, gibt es kaum eine geeignetere Pflanze als die Clematis. Einerseits wächst sie sehr schnell und bildet mit ihren Blättern eint dichte, grüne Wand, andererseits sind die großen, farbenfrohen Blüten für jedes Auge ein Genuß. Die Waldrebe braucht aber immer einen Halt, um zu klettern, da die dünnen Triebe nicht stark genug sind, um sich selbst zu tragen. So findet man auch in der Natur Clematis immer als Schlinger in großen Bäumen, die sie fast ganz einhüllen.
Clematis gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Im Gegensatz zu allen anderen Arten ist die Waldrebe eine Holzpflanze und besitzt gegenständige Blätter. Um an den verschiedenen Stützen heraufklettern zu können, sind die Blattstiele zu Ranken umgebildet. An den Stielen sitzen mehrere Fiederblätter.
Findet Clematis keine Stütze, so bilden die Triebe bald ein unentwirrbares Knäuel. Im Winter ist der Strauch recht unansehnlich. Die Reste der Blätter und die Früchte bleiben noch lange an den kahlen Ästen hängen.

Arten und Sorten
Von den 3 einheimischen Arten ist Clematis vitalba die am weitesten verbreitete. Sie wächst bevorzugt in lichten Laubwäldern, wo sie bis in die Kronen hoher Bäume hineinrankt. Von Juni bis August trägt die Pflanze weiße bis gelbliche Blüten. Die 4 Blütenblätter sind etwa 1,5 cm lang. Aus den Fruchtblättern entwickeln sich charakteristische Nußfrüchte, deren Griffel zu einem langen, fedrigen Fortsatz auswächst und der Windverbreitung dient.
Aus Südeuropa stammt Clematis viticella. Sie wird etwa 4 bis 5 m hoch. Die gefurchten Triebe tragen gefiederte Blätter, und von Juni bis September trägt die Pflanze sehr schöne, purpurrosa bis violette Blüten. Die Blütenhülle erreicht 3 bis 5 cm im Durchmesser. Von dieser Art gibt es einige Hybriden, von denen die Sorte „Kermesina“ zu den attraktivsten gehört. Sie hat leuchtend weinrote Blüten, die bis zu 5 cm breit werden.
Die schönste heimische Art ist Clematis alpina. Sie erreicht nur eine Höhe von 1 bis 2 m und ist besonders für Steingärten geeignet. Die dreizähligen Blätter sind schwach behaart. Von Mai bis Juli erscheinen die violettblauen, 3 bis 4 cm großen Blüten.
Clematis flammula besitzt Trugdolden mit kleinen, weißen Blüten, die nach bitteren Mandeln duften. Sie wächst in Hecken und Gebüschen bis zu einer Höhe von 4 m. Diese im Mittelmeerraum weit verbreitete Art braucht bei uns einen warmen Platz und Frostschutz.
Clematis tangutica, die Goldwaldrebe, wird bis zu 3 m hoch und trägt goldgelbe, glockige Blüten. Sie stammt aus Westchina sowie der Mongolei und ist winterhart.
Die schönste Art ist die Anemonenwaldrebe, Clematis montana. Sie wurde um 1900 in China entdeckt. Diese Art erreicht eine Höhe von 10 m. Das Blatt ist im Austrieb purpurfarben und verfärbt sich später bronze­grün. Von Mai bis Juni erscheinen die bis zu 6 cm großen Blüten am mehrjährigen Holz.
Sehr schöne Sorten sind „Rubens gran diflora“ mit rosafarbenen Blüten oder „Superba“ mit sehr großen, weißen Blüten.
Neben diesen Wildarten gibt es viele Hybriden, die schon seit dem Jahr 1860 bekannt sind. Charakteristisch für diese Sorten ist die enorme Blütengröße. Manche Blüten erreichen bis zu 20 cm im Durchmesser.
Schöne blaue Blüten haben „Daniel Deronda“ und „Lasurstern“ oder „Lady Northcliffe“. Weiße Blüten besitzt „Mme. Coultre“, und rot blühen „Ernest Markham“ und „Ville de Lyon“.

Standort und Pflege
Für alle Waldreben ist es wichtig, daß der untere Teil der Pflanzen beschattet wird. Normalerweise pflanzt man Clematis daher an einen halbschattigen Platz, von wo aus sie auch an Stellen mit voller Sonne ranken kann. Sonst wird der Standort mit Stauden oder Sträuchern beschattet.
Um den Wurzeln genügend Raum zu lassen, werden die Pflanzen nicht direkt an Mauern gepflanzt, sondern man läßt einen Zwischenraum von 50 bis 70 cm. Mit Hilfe von Gerüsten, Gittern und Drähten kann man Clematis sehr leicht in jede gewünschte Richtung lenken.

Vermehrung
Reine Arten werden aus Samen vermehrt. Die Pflanzen produzieren große Mengen von Samen, der auch sehr willig keimt. Viele Arten breiten sich so von selbst aus. Bei alten Pflanzen kann man den Wurzelstock teilen.
Alle Sorten werden durch Stecklinge vermehrt. Im Juni/Juli werden krautige Triebe in sandige Erde gesteckt. In einem Gewächshaus oder Mistbeet bei hoher Luftfeuchtigkeit bewurzeln sie sich sehr schnell und können im folgenden Frühjahr ins Freie gepflanzt werden. Man kann aber auch die Hybriden auf Sämlinge von Wildarten pfropfen.

Schnitt
Da Clematis als Kletterpflanze sehr stark wächst und sich schnell ausbreitet, ist ein Schnitt öfter nötig. Man kann ruhig kräftig zurückschneiden, da die Pflanzen sehr stark wieder austreiben. Die Sommerblüher werden im Herbst oder Frühjahr, die Arten, die am vorjährigen Holz blühen, nach der Blüte geschnitten.

Giftigkeit
Die Waldrebe enthält 0,01% Protoanemonin. Protoanemonin hat hautreizende Eigenschaften, insofern kann es bei Kontakt mit dem Pflanzensaft zu Hautrötungen und Juckreiz kommen.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.04. 2018