Baldrian
Anderer Name: Valeriana officialis; Hexenkraut, Katzenkraut
Als Gartenstaude und als Heilkraut bekannte Pflanze.
Standort: Bevorzugt feuchte Standorte in voller Sonne.
Höhe: Bis zu 120 cm.
Blütezeit: Mai bis September.
Vermehrung: Aussaat und Teilung.
Sammelzeit: Nur die Wurzeln, nach der Blütezeit im September und Oktober.
Der Baldrian ist eine sehr alte Heilpflanze, die erst in letzter Zeit auch als Gartenstaude beliebt wurde.
Das im Mittelalter weit verbreitete Heilkraut nannte man, wie viele andere Pflanzen auch, Hexenkraut. Ein weiterer Name ist Katzenkraut. Er rührt daher,
daß Katzen nach dem Verzehr von Baldrian in einen
Rauschzustand geraten. Sie fressen sowohl Blätter, Blüten als auch die Wurzelstöcke und benehmen sich wie toll, wenn sie nur den Geruch von Baldrian in die
Nase bekommen.
Auf der anderen Seite wirkt Baldrian auf den Menschen beruhigend und einschläfernd. So ist es nicht verwunderlich, daß auch heute noch in vielen Beruhigungs- und
Schlafmitteln Baldrian enthalten ist.
Die wirksame Substanz ist das Baldrianöl, welches neben der Linderung von Schlafstörungen auch bei nervösen Erregungszuständen und Herzbeschwerden zum Einsatz kommt.
Arten
Die Baldriane gehören zur Familie der Baldriangewächse (Valerianaceae), die weltweit mit 400 Arten verbreitet sind, wovon die meisten zur Gattung Valemna gehören.
Der echte Baldrian (Valeriana officinalis) ist eine stattliche Staude. Aus dem kurzen Wurzelstock entspringt ein ästiger, hohler, gefurchter Stengel,
der bis zu 100 cm hoch wird. Die Blätter sind gefiedert
und etwa handgroß. Die Blüten erscheinen in doldenartigen Blütenständen und sind weiß bis helllila. Die Blütezeit ist von Mai bis September. Gesammelt wird der
Wurzelstock vor und nach der Blüte.
In kalkarmen Moorwiesen findet man den kleinen Baldrian Valeriana dioica.
Einige andere Arten kommen in den europäischen Gebirgen vor. Zu ihnen gehört Valeriana montana (10 bis 60 cm), der Bergbaldrian, Valeriana saliunca, der
Felsschuttbaldrian (bis zu 15 cm), und der schöne,
gelbblühende echte Speik, Valeriana celtica, der etwa 15 cm hoch wird. Sie alle stehen auf trockeneren, kalkreichen Böden der Hochebenen.
Standort und Pflege
Die Tieflandarten mögen es feucht und sumpfig, auf kalkarmem Untergrund, sowohl im Schatten als auch in der vollen Sonne. Die montanen Arten mögen kalkhaltige,
trockenere Standorte, z.B. in Steingärten.
Vermehrung
Alle Arten können gut durch Aussaat im Frühjahr oder Spätsommer sowie durch Teilung vermehrt werden.
Anwendung innerlich:
Wegen seiner beruhigenden und krampflösenden
Eigenschaften wird Baldrian - meist als Tinktur oder in Form wässriger
Extrakte - bei Angst und Erregungszuständen, Schlaflosigkeit,
Herzbeschwerden sowie Blähungen und Koliken im Magen-Darm-Bereich
verwendet.
Anwendungsgebiete: Nervensystem, Herz, Magen, Darm.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016