Der Weg zum Schulflugzeug
Die Konstrukteure der ersten Flugzeuge waren gegebenermasen auch die ersten Piloten. Sie hatten nur die Möglichkeit sich im Verlaufe der
Entwicklung ihrer Flugzeuge das Fliegen selber beizubringen.
Jemehr jedoch das Flugzeug zu einem Objekt des öffentlichen Interesses wurde und die Anzahl der Maschinen wuchs entstand augenblicklich die
Notwendigkeit der Ausbildung von Piloten.
Gleichzeitig ist die Entwickung der Schulflugzeuge auch ein Abbild der Triebwerksentwicklung.
In den Jahren nach 1945 wird es auch eine Kostenfrage. Es entsteht die Notwendikgeit für die Ausbildung von Piloten kostengünstige Möglichkeiten bereitzustellen.
Gleichzeitig gilt es
die teueren Einsatzflugzeuge zu schonen.
Versuch einer Definition
Schulflugzeuge dienen der Aus- und Weiterbildung von mit der unmittelbaren Flugdurchführung betrauten Personen. Sie sollten kostengünstig sein und über eine entsprechende Ausrüstung verfügen.
Geschichtliches
Etwa im Oktober 1908 bildet sich eine französische Kapitalgesellschaft, die von den Gebrüdern Wright die Lizenz zum Bau und Vertrieb der Wright-Zweidecker in Frankreich abkauft, allerdings mit der Bedingung, 3 Flugschüler werden von Wilbur Wright ausgebildet. Worauf dieser in der Nähe von Pau in Südfrankreich die erste Fliegerschule der Welt gründete.
Laut einer Statistik des "Deutschen Luftfahrer-Verbandes" (DLV) sind zwischen 1910 und 1914 in Deutschland 817 Flugzeugführer ausgebildet worden.
- Für die Flugschule von Hans Grade läßt sich folgend Ausbildungsreihenfolge rekonstruieren:
- Motorenpraxis
- Steuerübung
- Bedienung des laufenden Motors
- Rollen
- Start- und Flugübungen
- Flugübungen mit steigendem Schwierigkeitsgrad
Auch wenn sich die Ausbildung in einen theoretischen und einen praktischen Teil aufgliedern läßt, auf Grund der zur Verfügung stehenden Flugeugmodelle war
zumindestens bis etwa 1910 jeder
Erstflug des Flugschülers immer zugleich bereits ein Alleinflug.
In den Anfangsjahren der Fliegerei erhielten die Piloten ihre Ausbildung auf dem normalen, vorhandenen
Fluggerät.
Doppelsitzige Flugzeuge lassen sich erst ab etwa 1911 nachweisen.
Wurden zunächst doppelsitzige Flugzeuge verwendet, entstanden nach dem Ersten Weltkrieg spezielle Schulflugzeuge.
Diese Flugzeuge verfügten über Doppelsteuerung und eine doppelte Instrumentierung. Hatten aber mit den späteren
Maschinen, mit denen der Pilot konfrontiert wurde wenig gemeinsam. Insbesondere in den Bereichen der
kommerziellen und militärischen Fliegerei mussten sich die Piloten an stärkere Motoren,
höhere Geschwindigkeiten
und eine wesentlich umfangreichere Instrumentierung, mehrere Besatzungsmitglieder und eventuell Bewaffnung gewöhnen.
Mit den ständig komplizierter werdenden Flugzeugen entstand in der Zeit des Zweiten Weltkrieges die Notwendigkeit
günstigere Möglichkeiten des Überganges vom Schulflugzeug zur Einsatzmaschine zu finden. Dabei galt es auch
die Technik besser auszulasten, die Ausbildungszeit zu verkürzen und nicht zuletzt die Flugsicherheit zu erhöhen.
In der Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg werden mit dem Übergang zu den neuen Militärmaschinen auch die ersten spezielle Schulversionen entwickelt.
Die Praxis setzt sich allerdings erst nach dem Kriegsende flächenübergreifend durch. Erst mit dem Einsatz von Überschall-Kampfflugzeugen
kommt es zu neuen Erkenntnissen.
Es fehlt ein Bindglied in der fliegerischen Ausbildung. Die Kluft beim Übergang von einem zivilen Ausbildungsflugzeug im ein militärisches wird zu groß.
Von leichten Anfangstrainern führt der Weg der künftigen „Top-Guns“ über eine Reihe von verschiedenen Flugzeugtypen bis hin zum modernen Kampfflugzeug. Da mit dem Schulungsflugzeug oder Trainer auch Taktik und Waffeneinsatz geübt werden soll, sind viele dieser Flugzeuge auch als leichte Erdkampfflugzeuge oder sogar für den Luftkampf ausgerüstet.
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Datum der letzten Änderung : Jena, den : 14.12. 2014