Ist ein Autobahnstück, welches in relativ kurzer Zeit in einen Flugplatz umgewandelt werden kann, von dem aus unter anderem militärische Flugzeuge starten und landen können.
In der Bundesrepublik Deutschland lautet die offizielle Bezeichnung Notlandeplatz (NLP). In der Deutschen Demokratischen Republik wurde der Begriff Autobahn-Abschnitt (ABA) verwendet.
Die ersten Autobahnlandebahnen kamen in den späten Jahren des Zweiten Weltkriegs
auf. Viele der regulären Flugplätze waren von Bombern zerstört worden waren beziehungsweise gesprengt.
Im Kalten
Krieg wurden Autobahn-Behelfsflugplätze in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR weiter unterhalten, bereitgestellt oder neue eingerichtet. Auch die Schweizer Armee hatte
solche Autobahnsteilstücke genutzt. So wurden sogar manchmal die ursprünglich
zivilen Autobahnplanungen stark abgeändert, um einen Behelfsflugplatz einrichten
zu können. Seit dem Ende des Kalten Krieges werden die
meisten Landeplätze nicht mehr gepflegt und verschwinden nach und nach.
Ein Autobahn-Behelfsflugplatz ist in der Regel etwa drei Kilometer lang und durch einen geraden, ebenen Fahrbahnverlauf ohne Überführungen gekennzeichnet. Der Mittelstreifen ist meist betoniert oder asphaltiert und die Mittelleitplanke leicht demontierbar. Damit stehen beide Richtungsfahrbahnen als Start- oder Landebahn zur Verfügung.
Auch Hochspannungsleitungen unterqueren in diesem Bereich die Autobahn als Erdkabel oder sind in weitem Bereich um den Autobahn-Landeplatz herumgeführt. Häufig sind die Freileitungsmasten in auffällig niedriger Bauweise ausgeführt und auch als Luftverkehrshindernisse mit einem rot-weißen Anstrich gekennzeichnet.
An den beiden Enden eines Autobahn-Behelfsflugplatz findet man einen trapezförmig angelegten Parkplatz, jeweils auf der gegenüberliegenden Straßenseite, auf dem Flugzeuge abgestellt werden können. Die Landeplätze haben dazu an mindestens einer Seite eine Anschlussstelle an eine Bundes- oder große Landesstraße, um den Verkehr abfließen zu lassen und den notwendigen Nachschub heranführen zu können.
Im Krisenfall war ein solcher Behelfsflugplatz innerhalb von etwa 24 Stunden einsatzbereit gewesen, da alles vorbereitet war und nur noch aufgebaut werden musste. Die notwendige Sicherungstechnik (Führungsstelle, Radar , Tanklager usw.) wurden in den entsprechenden Einheiten vorgehalten. Erforderliche Stellflächen für schwere technische Geräte waren in der Bauphase bereits vorbereitet worden.
Die Autobahn-Behelfsflugplätze wurden im Verlauf größerer Übungen immer wieder genutzt.
Nach 1990 wurde die Autobahnlandung durch Piloten der Luftwaffe mehrfach in Polen trainiert.
In Österreich wurden Landungen der Luftwaffe auf Autobahnen und Schnellstraßen im inneralpinen Bereich letztmals Ende 1986 geübt. Zahlreiche Landeplätze, die im alpinen Gelände leicht an der ungewöhnlich geraden Linienführung erkennbar sind, wurden mittlerweile überbaut. Im Lawinen-Winter 1999 landeten die Hubschrauber, die Eingeschlossene aus Galtür evakuierten, auf einem als Behelfsflugplatz vorgesehenen Autobahnteilstück bei Imst.
Östlich von Stettin gibt es das DOL Kliniska bei 53° 26" N, 14° 48" O.
Nördlich von Brno (49° 18" N, 17° 2" O) befindet sich eine etwa drei Kilometer lange Landebahn auf der E 462. Deutlich sind noch die breiten Einfahrten und Bodenmarkierungen zu erkennen. Etwa 500 Meter westlich der heutigen Schnellstraße stehen noch einige ausgemusterte Kampfjets.