Magnetband-Einheiten

Magnetbandeinheiten wurden hauptsächlich im Großrechnerumfeld verwendet.
Gegenüber den Kassettenmagnetbandeinheiten zeichneten sie sich durch einen größere Speicherkapazität und eine schnellere Verarbeitung aus.
Nachteilig ist hingegen das komplizierte Einlegen des Bandes sowie die Tatsache, das Band vor der Entnahme zurückspulen zu müssen.

Magnetbandgerät CM5300

Dieses Bandgerät wurde von der bulgarischen Firma ISOT hergestellt (interne Bezeichnung ISOT 5003) und in Einbauform im Magnetbandschrank MBE4000 im Zusammenspiel mit den Rechnern der R4000-Serie benutzt.

CM5300-Magnetbandeinheit in geschlossenem Zustand

Das CM5300 verarbeitete ½-Zoll-Magnetbandspulen mit einem maximalen Durchmesser von 216 mm bei einer Aufzeichnungsdichte von 32 Bit/mm. Schreiben und Lesen erfolgte mit einer Geschwindigkeit von 10 KByte/s (80 kBaud) bei einer Bandgeschwindigkeit von 31,75 cm/s. Das Umspulen lief mit 31,75m/s ab, was bedeutete, dass ca. 5 Minuten für das Umspulen eines großen Bandes benötigt wurden.

Zum Bandwechsel wurde die Frontblende aufgeklappt. Ein Spanner an der Abwickelspule musste geöffnet werden, wodurch die Bandspule freigegeben wurde. Das Aufwickeln des Bandes erfolgte nicht auf eine Bandspule, sondern auf einen fest installierten Bandteller.

Das CM5300 hatte drei Motoren. Auf deren Achsen saßen direkt die beiden Bandwickelspulen sowie die Bandantriebwalze (vergleichbar mit der Capstanwelle beim Kassettenmagnetbandgerät). Um den Bandzug konstant zu halten, hatte das CM5300 zwei Bandspanner, die mit analogen Lichtschranken verbunden waren und Drehzahl und Drehrichtung der Wickelmotoren automatisch anpassten. Endlagenschalter sorgten im Fall eines blockierten Bandes zu dessen sofortigem Stop, was durch magnetische Bremsen auf den Motorenachsen bewirkt wurde.
An der Frontseite des CM5300 waren als Bedienelemente neben dem Netzschalter Tasten für:

Auf der Rückseite der Frontplatte, die im ausgeschwenktem Zustand des zu Servicezwecken in Scharniere eingehängten Laufwerks zugänglich wurde, befanden sich zwei weitere Tasten für Vorwärtslauf und Rückwärtslauf mit Normalgeschwindigkeit.
Zur Herstellung der Betriebsbereitschaft war das Band korrekt einzulegen und die Taste Band-Laden zu drücken. Daraufhin setzte das Laufwerk durch die Wickelmotoren die beiden Bandspanner in Aktion und ging in einen langsamen Vorwärtslauf über, der beim Erreichen der Bandanfangsmarke endete. Diese war in Form eines Silberstreifens einige Meter nach dem Bandanfang aufgeklebt und wurde über eine Lichtschranke erkannt. War die Bandmarke erreicht, ging das Laufwerk in den Online-Zustand über und war dann also durch den Rechner steuerbar. Eine weitere Bandmarke gleicher Art befand sich kurz vor dem Ende des Bandes.

Die Maße des Gerätes betrugen 483x310x530 mm bei einem Gewicht von 35 kg. Der Stromanschluss erfolgte über das 220V-Netz mit einer Leistungsaufnahme von 250W.

Das CM5300 wurde später durch das CM5300.01 abgelöst. Äußerliches Unterscheidungsmerkmal beider Laufwerke sind die beim CM5300 hinter der Frontblende versteckten Bedientasten gegenüber den obenliegenden Bedientasten beim CM5300.01
Einige wenige Exemplare dieses Laufwerks haben bis heute überlebt.

Magnetbandgerät CM5300.01

Dieses Bandgerät wurde von der bulgarischen Firma ISOT hergestellt und in Einbauform in den K1600-Rechnern sowie in den Datenerfassungssystemen A5220, A5222 und A5230 und als Beistellgerät am Computer A5130 eingesetzt.

Das CM5300.01 war das Nachfolgemodell des CM5300 und unterschied sich von diesem in den außerhalb der Abdeckhaube angebrachten Bedienknöpfen. Inwendig wurde auch stark umgebaut: andere Leiterplatten und andere Motoren. Auch die Drehrichtung der Spulen änderte sich: beim CM5300 drehen die Teller in der selben Richtung, beim CM5300.01 waren sie gegenläufig. Während beim CM5300 die Anschlüsse als Daro32-Stecker ausgebildet waren, benutzte das CM5300.01 EFS39-Stecker.


CM5300.01-Magnetbandeinschübe

CM5300.01, aufgeklappt

Magnetbandeinheit CM5300.01, ausgebaut

Steuerplatinenstatz des CM5300.01

Das CM5300.01 verarbeitete ½-Zoll-Magnetbandspulen mit einem maximalen Durchmesser von 216 mm bei einer Aufzeichnungsdichte von 32 Bit/mm. Schreiben und Lesen erfolgte mit einer Geschwindigkeit von 10 KByte/s (80 kBaud) bei einer Bandgeschwindigkeit von 31,75 cm/s. Das Umspulen lief mit 31,75m/s ab, womit also ca. 5 Minuten für das Umspulen eines großen Bandes benötigt wurde.

Zum Bandwechsel wurde die Frontblende aufgeklappt. Ein Spanner an der Abwickelspule musste geöffnet werden, wodurch die Bandspule freigegeben wurde. Das Aufwickeln des Bandes erfolgte nicht auf eine Bandspule, sondern auf einen fest installierten Bandteller.

An der Frontseite des CM5300.01 waren als Bedienelemente neben dem Netzschalter Tasten für:

Das CM5300.01 hatte drei Motoren. Auf deren Achsen saßen direkt die beiden Bandwickelspulen sowie die Bandantriebwalze (vergleichbar mit der Capstanwelle beim Kassettenmagnetbandgerät). Um den Bandzug konstant zu halten, hatte das CM5300.01 zwei Bandspanner, die mit analogen, kapazitiven Gebern verbunden waren und Drehzahl und Drehrichtung der Wickelmotoren automatisch anpassten. Endlagenschalter sorgten im Fall eines blockierten Bandes zu dessen sofortigem Stop.

Zur Herstellung der Betriebsbereitschaft war das Band korrekt einzulegen und die Taste Band-Laden zu drücken. Daraufhin setzte das Laufwerk durch die Wickelmotoren die beiden Bandspanner in Aktion und ging in einen langsamen Vorwärtslauf über, der beim Erreichen der Bandanfangsmarke endete. Diese war in Form eines Silberstreifens einige Meter nach dem Bandanfang aufgeklebt und wurde über eine Lichtschranke erkannt. War die Bandmarke erreicht, ging das Laufwerk in den Online-Zustand über und war dann also durch den Rechner steuerbar. Eine weitere Bandmarke gleicher Art befand sich kurz vor dem Ende des Bandes.

Zur Kopplung mit den K1520-Rechnern gab es spezielle Controllerkarten, die zur Geschwindigkeitssteigerung von einer DMA-Karte unterstützt wurden.
Die Ankopplung an K1600-Rechner erfolgte über die Controllereinheit CM5001, die die Daten auf den SKR-Einheitsbus umsetzte.

Die Maße des Gerätes betrugen 483x310x330 bei einem Gewicht von 30 kg und einem Stromverbrauch von 150W.

Einige wenige Exemplare dieses Laufwerks haben bis heute überlebt.

Magnetbandgerät CM5303

Diese Magnetbandlaufwerke wurde ebenfalls von der bulgarischen Firma ISOT produziert und war als 19-Zoll-Einschub für die Rechner des SKR, also z.B. die K1600-Rechner gedacht. Gegenüber dem CM5300.01 hatte das CM5303 eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit von 36 KByte/s, verbunden mit einer Bandgeschwindigkeit von 114 cm/s. Der maximal verwendbare Spulendurchmesser lag bei 267 mm.

Das CM5303 hatte die Abmaße von 483x622x530 mm bei einem Gewicht von 55 kg.
Zur Kopplung mit dem Rechner wurde wieder die Controllereinheit CM5001 benutzt.

Das CM5303 gilt heute als ausgestorben.

Magnetbandgerät CM5306

Dieses Einbau-Magnetbandgerät wurde im Computer K1840 benutzt. Da es in der Lage war, auch große Bandspulen zu verarbeiten, jedoch die Gerätebreite durch den 19-Zoll-Einschub vorgegeben war, hatte man die Bandteller untereinander angeordnet.


CM5306-Magnetbandgerät (Bildmitte)

Magnetbandgerät EC5002

Dieses Gerät wurde in Verbindung mit dem Großrechner EC1055 benutzt.
Die Übertragungsgeschwindigkeit lag bei 64 KByte/s, der Hersteller war Carl Zeiss in Jena
Leider liegen noch keine weiteren Informationen über dieses Gerät vor.


Magnetbandeinheit EC5002

Das EC5003 gilt heute als ausgestorben.

Magnetbandgerät EC5004

(Alias EC 5004, EC-5004)

Über dieses Gerät liegen derzeit noch keine Informationen vor.


Magnetbandeinheit EC5004

Das EC5004 gilt heute als ausgestorben.


Magnetbandgerät EC5016

Siehe ZMB51

Magnetbandgerät EC5017

Dieses Magnetbandsystem wurde mittels der Steuereinheit EC5561 an den Großrechner gekoppelt.
Das EC5017 wurde sowohl in der DDR als auch in der Sowjetunion hergestellt.
Die Übertragungsgeschwindigkeit lag bei 64 KByte/s bei einer Aufzeichnungsdichte von 32 Bit/mm.
Die Bandgeschwindigkeit betrug 2 m/s.


Magnetbandeinheit EC5017

EC5017 am Großrechner EC1040

Das EC5017 gilt heute als ausgestorben.

Magnetbandgerät ZMB30

(ZMB=Zeiss Magnet Band)
Dieses Bandgerät wurde von Carl Zeiss Jena entwickelt und in Verbindung mit den R300-Großrechnern benutzt.
Es realisierte eine Speicherkapazität von 1 MByte pro Band, die Übertragungsgeschwindigkeit lag bei 33 KByte/Sekunde. Die Informationen wurden in 7 Datenspuren abgelegt; auf der 8. Spur befand sich die Taktinformation. Ein Magnetband war etwa 750 m lang und wurde mit einer Geschwindigkeit von 1,52 m/s transportiert.


Magnetbandeinheit ZMB30
Zur Benutzung des ZMB30 war eine Steuereinheit in Form eines Elektronikschrankes notwendig, die bis zu 8 Magnetbandgeräte bedienen konnte.

Auffällig am ZMB30 sind die vielen Bremsschlaufen im Band, die eine Überdehnung beim abrupten Stop verhindern sollten.

Das ZMB30 gilt heute als ausgestorben.

Magnetbandgerät ZMB51

(ZMB=Zeiss Magnet Band)
Dieses Bandgerät, im ESER-System unter der Bezeichnung EC5016 aufgenommen, wurde von Carl Zeiss Jena entwickelt und in Verbindung mit den Großrechnern R21 und EC1040 benutzt.
Die Aufzeichnung erfolgte blockweise nach dem NRZI-Verfahren: jeweils 9 Datenspuren lagen nebeneinander (Parallelaufzeichnung von 8 Bit + Paritätsbit) Die Bandgeschwindigkeit betrug bei 2 m/s bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von 64 KByte/s und einer Aufzeichnungsdichte von 32 Bit/mm.


Magnetbandeinheit ZMB51

Der Ausgleich der Trägheitskräfte beim Starten und Stoppen des Bandes wurde beim ZMB51 über Vakuumschächte realisiert. Um Fehler in der Bandaufzeichnung zu vermeiden, wurden die Daten direkt nach der Aufzeichnung kontrollgelesen (mit der Datenquelle verglichen). Außerdem gab es Längs-Paritätsbits nach jedem Datenblock. Zur Kopplung mit dem Großrechner diente ein spezielles Magnetbandsteuergerät.

Als Datenträger kamen Magnetbandspulen mit ½ Zoll Breite und 732m Länge zum Einsatz.

Das ZMB51 gilt heute als ausgestorben.

Magnetbandgerät MBE4000

Dieses Gerät wurde im Zusammenspiel mit dem Robotron-4000-Rechner R4000, R4200 und R4201 verwendet.
Das Gerät konnte aus ein oder zwei Schränken bestehen. In ersten Schrank (der mit dem Bedienteil oben drauf) befanden sich der Laufwerkscontroller samt Stromversorgung und zwei Laufwerke CM5300, im anderen Schrank ggf. zwei weitere Laufwerke CM5300

Bei einer Bandlänge von 360m konnten 1,3 MByte Daten abgelegt werden, für die damalige Zeit eine große Menge. Die Lesegeschwindigkeit wurde mit 3330 Worten pro Sekunde (~53 kBaud) angegeben.

Magnetbandeinheit MBE4000 (2 Schränke)
Magnetbandeinheiten MBE4000 (2 Schränke)
Bedienteil des MBE4000

Als Interface wurde SIF1000 benutzt, ausgeführt in Form zweier Rundstecker.

Vom MBE4000 ist heute nur noch 3 Exemplare bekannt.

Magnetbandcontroller CM5001

Dieses Gerät wurde von der bulgarischen Firma ISOT hergestellt und diente der Verbindung von bis zu 4 Magnetbandlaufwerken CM5300.01 oder CM5303 an einen Computer, bevorzugt ein Rechner der K1600-Serie.

Controller CM5001

Als Rechnerschnittstelle wurde der SKR-Standardbus benutzt. Mechanisch waren die Anschlüsse über drei EFS26-Stecker herausgeführt. Um den Anschluss von mehr als 4 Bandlaufwerken zu ermöglichen, konnten mehrere CM5001 kaskadiert werden. Der SKR-Bus musste elektrisch abgeschlossen (terminiert) werden, daher war in das letzte CM5001 eine Abschlusseinheit ISOT 4001 einzubauen. Das CM5001 war als 19-Zoll- Einschub zum direkten Einbau in Rechnerschränke ausgeführt und hatte selbst keine Bedienelemente. Die Stromversorgung sowie eine Lüfterbaugruppe waren neben den Steuerplatinen im CM5001 mit eingebaut. Die Gehäusemaße betrugen 550x260x470 mm bei einem Gewicht von 30 kg. Die Bandlaufgeschwindigkeit betrug 32, 64, 96, 114 oder 190 cm/s, abhängig von den eingesetzten Magnetbandlaufwerken. Dabei konnten jeweils nur gleichschnelle Laufwerke an den Controller gekoppelt werden.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 02.01. 2019