Zustandslosigkeit

In der Informatik bezeichnet Zustandslosigkeit die Eigenschaft eines Protokolls oder Systems, mehrere Anfragen – auch desselben Auftraggebers – grundsätzlich als voneinander unabhängige Transaktionen zu behandeln. Anfragen werden also durch das Protokoll nicht gespeichert. Somit können weder Anfragen in Verbindung miteinander gesetzt, noch Sitzungsinformationen ausgetauscht und/oder verwaltet werden. Das Gegenteil ist Zustandsbehaftung oder auch Zustandshaltend.

Beispiele

Die Bezeichnung "Zustandslos" rührt daher, dass das Protokoll seinen Zustand nicht speichert und somit nicht kennt. Nehmen wir beispielsweise ein zustandsloses Protokoll, welches den Versand von jeweils einem Bilde ermöglicht. Wenn ein Nutzer nun eine Reihe von 10 Bildern versendet, kann das Protokoll weder eine Aussage darüber treffen, wie viele Bilder es bereits empfangen hat, noch darüber, wie viele noch kommen. Das Protokoll hat immer nur die Informationen zu dem Bild, das gerade gesendet wird, und "vergisst" alle zuvor ausgeführten Sende-Operationen.

Ein reales Beispiel eines zustandslosen Netzwerkprotokolls ist das Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Das Mitführen von Sitzungsdaten kann hier erst auf Anwendungsebene implementiert werden, zum Beispiel durch die explizite Übermittlung eines Sitzungsbezeichners in jeder Anfrage einer Anforderungs-URL oder „Cookie“-Header.

Zustandslosigkeit von Komponenten ist eine bestimmende Eigenschaft beim REST-Paradigma für verteilte Systeme.

Literatur

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 16.09. 2022