Inhalt

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Literaturverzeichnis

Eine vollständige Ausgabe der Werke und Briefe von Marx fehlt bis auf den heutigen Tag. Ins Russische ist ein größerer Teil seiner Schriften übersetzt als in irgendeine andere Sprache. Die nachfolgende Aufzählung dieser Schriften ist in chronologischer Reihenfolge zusammengestellt. In das Jahr 1841 fällt Marx' Dissertation über die Philosophie Epikurs (aufgenommen in den nach Marx' Tode herausgegebenen „Literarischen Nachlaß"; darüber weiter unten). In dieser Dissertation steht Marx noch ganz auf idealistisch-hegelianischem Standpunkt. In das Jahr 1842 fallen Marx' Artikel in der „Rheinischen Zei­tung" (Köln), insbesondere die Kritik an den Debatten über Preßfreiheit im 6. rheinischen Landtag, weiter über das Holzdiebstahlsgesetz, sodann zur Verteidigung der Emanzipation der Politik von der Theologie u. a. (zum Teil in den „Literarischen Nachlaß" aufgenommen). Hier finden sich schon Anzeichen für Marx' Übergang vom Idealismus zum Materialismus und vom revolutionären Demokratismus zum Kommunismus. Im Jahre 1844 erscheinen in Paris unter der Redaktion von Marx und Arnold Ruge die „Deutsch-Französischen Jahr­bücher", in denen sich dieser Übergang endgültig vollzieht. Besonders bemerkenswert sind Marx' Aufsätze: „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung" (außer im „Literarischen Nachlaß" auch als Broschüre erschienen) und „Zur Judenfrage" (ebenso; als Broschüre im Verlag „Snanije", „Deschowaja Biblioteka" Nr. 210). Im Jahre 1845 geben Marx und Engels gemeinsam (in Frankfurt a. M.) die Schrift: „Die heilige Familie. Gegen Bruno Bauer und Konsorten" heraus (außer dem „Literarischen Nachlaß" gibt es im Russischen zwei Einzelaufgaben in Broschürenform, und zwar von „Nowy Golos", St. Petersburg 1906, und „Westnik Snanija", St. Petersburg 1907). Ins Frühjahr 1845 fallen Marx' Thesen über Feuerbach (abgedruckt als Anhang zu Engels' Broschüre: „Ludwig Feuerbach"; auch ins Russische übersetzt). In den Jahren 1845 bis 1847 schrieb Marx eine Reihe von Artikeln (die zum größten Teil nicht gesammelt, nicht neu herausgegeben und nicht ins Russische übersetzt sind) in folgenden Zeitungen: Pariser „Vorwärts!", „Deutsche-Brüsseler-Zeitung" (1847), „Das Westphälische Dampfboot" (Bielefeld 1845-1848), „Gesellschaftsspiegel" (Elberfeld 1846). In das Jahr 1847 fällt das in Brüssel und Paris herausgegebene Marxsche Hauptwerk gegen Proudhon: „Das Elend der Philosophie. Antwort auf Proudhons ,Philosophie des Elends'". (Russisch gibt es drei Ausgaben im Verlag „Nowy Mir", dazu je eine von G. Lwowitsch, von Alexejewa und von der Zeitschrift „Prosweschtschenije"; sämtliche 1905 und 1906.) 1848 erschien in Brüssel die „Rede über die Frage des Freihandels" (eine russische Übersetzung ist vorhanden) und sodann in London, in Zusammenarbeit mit Friedrich Engels verfaßt, das berühmte, in fast alle Sprachen Europas und einiger anderer Länder der Welt übersetzte „Manifest der Kommunistischen Partei". (Russisch erschienen 1905 und 1906 etwa acht Ausgaben in den Verlagen „Molot", „Kolokol", bei Alexejewa u. a.; diese größtenteils beschlagnahmten Ausgaben hatten verschiedene Titel: „Kommunistisches Manifest", „Über den Kommunismus", „Die gesellschaftlichen Klassen und der Kommunismus", „Kapitalismus und Kommunismus", „Philosophie der Geschichte"; eine vollständige und zugleich die genaueste russische Übersetzung dieses wie auch anderer Werke von Marx findet man in den größtenteils von der Gruppe „Befreiung der Arbeit" im Ausland besorgten Ausgaben.) Vom 1. Juni 1848 bis 19. Mai 1849 kam in Köln die „Neue Rheinische Zeitung" heraus, deren Chefredakteur faktisch Marx war. Seine zahlreichen Artikel in dieser Zeitung, die bis auf den heutigen Tag das beste, unübertroffene Organ des revolutionären Proletariats bleibt, sind noch nicht gesammelt und nicht vollständig neu herausgegeben. Die wichtigsten wurden in den „Literarischen Nachlaß" aufgenommen. Als Broschüre wurde mehrfach der aus dieser Zeitung stammende Aufsatz „Lohnarbeit und Kapital“ herausgegeben (vier russische Ausgaben: von Kosman, im Verlag „Molot", von Mjachkow und von Lwowitsch, 1905 und 1906). Aus derselben Zeitung: „Die Liberalen am Ruder" (Verlag „Snanije", „Deschowaja Biblioteka'' Nr. 272, St. Petersburg 1906). Im Jahre 1849 gab Marx in Köln die Broschüre: „Zwei politische Prozesse" heraus (zwei Verteidigungsreden von Marx, der wegen Pressevergehen und Aufforderung zum bewaffneten Widerstand gegen die Regierung angeklagt war, jedoch von den Geschworenen freigesprochen wurde. Russische Übersetzung in fünf Ausgaben 1905 und 1906: von Alexejewa, im Verlag „Molot", von Mjachkow, in den Verlagen „Snanije" und „Nowy Mir"). 1850 gab Marx in Hamburg sechs Nummern der Revue „Neue Rheinische Zeitung" heraus. Die wichtigsten Artikel daraus sind in den „Literarischen Nachlaß" aufgenommen. Besonders bedeutsam sind die von Engels 1895 als Broschüre neu herausgegebenen Marxschen Aufsätze: „Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850" (russische Übersetzung, herausgegeben von M. Malych, „Biblioteka" Nr. 59 und 60; auch in dem Sammelband: „Samm­lung historischer Aufsätze", übersetzt von Basarow und Stepanow, herausgegeben von Skirmunt, St. Petersburg 1906; desgleichen in: „Gedanken und Ansichten über das Leben des 20. Jahrhunderts", St. Petersburg 1912). Im Jahre 1852 erschien in New York Marx' Broschüre: „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte" (russische Übersetzung in den eben genannten Sammelbänden). Im gleichen Jahr in London die „Enthüllungen über den Kommunistenprozeß zu Köln" (russische Übersetzung: „Der Kölner Prozeß der Kommunarden", Nr. 43 der „Populjarno-Nautschnaja Biblioteka", St. Petersburg, 28. Oktober 1906). Von August 1851 bis 18621 war Marx ständiger


  1 Engels in seinem Artikel über Marx im „Handwörterbuch der Staatswissenschaften", Bd. VI, S. 603, und Bernstein in seinem Artikel über Marx in der 11.Ausgabe der „Encyclopaedia Britannica" von 1911 geben irrtümlich die Jahre 1853-1860 an. Siehe auch den 1913 herausgegebenen Briefwechsel zwischen Marx und Engels.

Mitarbeiter der Zeitung „Tribüne" („The New-York Daily Tribüne"), in der viele seiner Artikel ohne Unterschrift, als re­daktionelle Artikel, erschienen. Besonders bemerkenswert sind die Artikel: „Revolution und Konterrevolution in Deutschland", die nach dem Tode von Marx und Engels in deutscher Übersetzung herausgegeben wurden (russisch in zwei Sammelbänden, Übersetzung von Basarow und Stepanow, ferner als Broschüre in fünf Ausgaben 1905 und 1906, von Alexejewa, „Obschtschestwennaja Polsa", „Nowy Mir", der „Wseobschtschaja Biblioteka" und „Molot"). Einige der Marxschen Artikel aus der „Tribüne" wurden in London als Broschüre herausgegeben, so z. B. der über Palmerston 1856, „Enthüllungen über die diplomatische Geschichte des 18. Jahrhunderts" (über die ständige eigennützige Abhängigkeit der englischen liberalen Minister von Rußland) u. a. Nach dem Tode von Marx veröffentlichte seine Tochter Eleanor Aveling eine Reihe der in der „Tribüne" erschienenen Aufsätze über die Orientfrage unter dem Titel: „The Eastern Question", London 1897. Ein Teil davon wurde ins Russische übersetzt unter dem Titel: „Krieg und Revolution", erste Folge: Marx und Engels, „Unveröffentlichte Artikel (aus den Jahren 1852, 1853, 1854)", Charkow 1919. (Bibliothek des Verlags „Nascha Mysl".) Ende 1854 und 1855 war Marx auch Mitarbeiter der „Neuen Oder-Zeitung", 1861 und 1862 Mitarbeiter der Wiener Zeitung „Die Presse". Diese Artikel sind nicht gesammelt und nur zum Teil in der „Neuen Zeit" erschienen, wie auch zahlreiche Briefe von Marx, Das gleiche gilt von Marx' Artikeln aus der Zeitung „Das Volk" (London 1859) über die diplomatische Geschichte des italienischen Krieges von 1859. Im Jahre 1859 erschien in Berlin Marx' Werk: „Zur Kritik der Politischen Ökonomie" (russische Übersetzung, redigiert von Manuilow, Moskau 1896, und eine Übersetzung von Rumjanzew, St. Petersburg 1907). Im Jahre 1860 erschien in London Marx' Broschüre „Herr Vogt".

Im Jahre 1864 erschien in London die von Marx verfaßte „Inauguraladresse der Internationalen Arbeiterassoziation" (russische Übersetzung vorhanden). Marx war Verfasser zahlreicher Manifeste, Aufrufe und Resolutionen des Generalrats der Internationale. Dieses ganze Material ist noch bei weitem nicht bearbeitet, ja nicht einmal gesammelt. Einen ersten Anfang in dieser Richtung macht das Buch von Gustav Jaeckh: „Die Internationale" (russische Übersetzung im Verlag „Snanije", St. Petersburg 1906), in dem unter anderem einige Briefe von Marx und von ihm verfaßte Resolutionsentwürfe abgedruckt sind. Zu den von Marx verfaßten Dokumenten der Internationale gehört die Adresse des Generalrats über die Pariser Kommune, die 1871 in London als Broschüre unter dem Titel: „Der Bürgerkrieg in Frankreich" erschien (russische . Übersetzung, redigiert von Lenin, im Verlag „Molot", und andere Ausgaben). In die Epoche von 1862 bis 1874 fällt der Briefwechsel von Marx mit Kugelmann, Mitglied der Internationale (zwei russische Ausgaben, die eine in der Übersetzung von A. Goichbarg, die andere redigiert von Lenin). Im Jahre 1867 kam in Hamburg Marx' Hauptwerk heraus: „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie", Bd. I. Der zweite und der dritte Band wurden nach Marx' Tode von Engels 1885 und 1894 herausgegeben. Russische Übersetzung: Bd. I in fünf Ausgaben (zwei in der Übersetzung von Danielson, 1872 und 1898, zwei in der Übersetzung von J. A. Gurwitsch und L. M. Sak unter Redaktion von Struve, 1. Ausgabe 1899, 2. Ausgabe 1905, und eine unter Redaktion von Basarow und Stepanow). Die Bände II und III erschienen in der Übersetzung von Danielson (weniger befriedigend) und in einer Übersetzung unter Redaktion von Basarow und Stepanow (besser). 1876 nahm Marx an der Abfassung von Engels' „Anti-Dühring" („Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft") teil, indem er das ganze Werk im Manuskript durchlas und das Kapitel über die Geschichte der politischen Ökonomie beisteuerte.

Später, nach Marx' Tode, wurden die folgenden Schriften aus seiner Feder herausgegeben: „Kritik des Gothaer Programms" (St. Petersburg 1906, deutsch in der „Neuen Zeit", 1890/91, Nr. 18). „Lohn, Preis und Profit" (Vortrag, gehalten am 26. Juni 1865, „Die Neue Zeit", XVI, 2, 1897/98; russische Übersetzung im Verlag „Molot", 1906, und von Lwowitsch, 1905). „Aus dem literarischen Nachlaß von Karl Marx, Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle", drei Bände, Stuttgart 1902 (russische Übersetzung unter Redaktion von Axelrod u. a., zwei Bände, St. Petersburg 1908; der erste Band auch unter Redaktion von J. Gurwitsch, Moskau 1907; die Briefe Lassalles an Marx sind gesondert herausgegeben und in den „Literarischen Nachlaß" aufgenommen worden). „Briefe und Auszüge aus Briefen von Joh. Phil. Becker, Jos. Dietzgen, Friedrich En­gels, Karl Marx u. A. an F. A. Sorge und Andere" (zwei rus­sische Ausgaben, die eine redigiert von Axelrod, die andere herausgegeben von Dauge, mit einem Vorwort von Lenin). „Theorien über den Mehrwert", drei Bände in vier Teilen, Stuttgart 1905-1910, das von Kautsky herausgegebene Manuskript des IV. Bandes des „Kapitals" (ins Russische übersetzt nur der erste Band, der in drei Ausgaben vorliegt: St. Petersburg 1906, redigiert von Plechanow; Kiew 1906, redigiert von Shelesnow; Kiew 1907, redigiert von Tutschapski). 1913 erschienen in Stuttgart vier starke Bände „Der Briefwechsel zwischen Marx und Engels", die 1386 Briefe aus der Zeit von September 1844 bis 10. Januar 1883 enthalten und überaus reiches und höchst wertvolles Material zum Studium des Lebenslaufs und der Anschauungen von Karl Marx bieten. 1917 erschienen in zwei Bänden „Gesammelte Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels, 1852 bis 1862" (deutsch). Zum Schluß dieser Aufzählung der Marxschen Werke muß noch bemerkt werden, daß manche kleinere Artikel und einzelne Briefe, die meist in der „Neuen Zeit", im „Vorwärts" und in anderen sozialdemokratischen periodischen Publikationen in deutscher Sprache erschienen, hier nicht angegeben sind; auch die Liste der in russischer Übersetzung vorliegenden Werke von Marx, insbesondere der in den Jahren 1905 und 1906 erschienenen Broschüren, ist zweifellos unvollständig.

Die Literatur über Marx und den Marxismus ist außerordentlich umfangreich. Wir vermerken hier nur das Wesentlichste und teilen die Verfasser in drei Hauptgruppen ein: Marxisten, die im wesentlichen auf dem Marxschen Standpunkt stehen, bürgerliche Autoren, die dem Marxismus im wesentlichen feindlich gegenüberstehen, und Revisionisten, die angeblich die einen oder anderen Grundsätze des Marxismus anerkennen, ihn aber faktisch durch bürgerliche Anschauungen ersetzen. Als ausgeprägt russische Spielart des Revisionismus ist die Stellungnahme der Volkstümler zu Marx zu betrachten. Werner Sombart führt in seinem „Beitrag zur Bibliographie des Marxismus" (Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, XX, Heft 2, 1905, S. 413-430) eine bei weitem nicht vollständige Liste von 300 Titeln an. In Ergänzung dazu siehe die Inhaltsverzeichnisse der „Neuen Zeit" für 1883-1907 und die darauffolgenden Jahre. Weiter Josef Stammhammer: „Bibliographie des Sozialismus und Kommunismus", Bd. I-III, Jena (1893-1909). Für die detaillierte Bibliographie des Marxismus kann noch verwiesen werden auf die „Bibliographie der Sozialwissenschaften'', Berlin, Erster Jahrgang, 1905 u. ff. Siehe auch N. A. Rubakin: „Unter Büchern" (Bd. II, 2. Aufl.). Wir führen hier nur das Wesentlichste an. Zur Biographie von Marx ist in erster Linie zu verweisen auf die Artikel F. Engels' in dem von Bracke 1878 in Braunschweig herausgegebenen „Volkskalender" und im „Handwörterbuch der Staatswissenschaften", Bd. VI, S. 600 bis 603. W. Liebknecht: „Karl Marx zum Gedächtnis", Nürnberg 1896. Lafargue: „Karl Marx. Persönliche Erinnerungen". W. Liebknecht: „Karl Marx", 2. Aufl., St. Petersburg 1906. P. Lafargue: „Meine Erinnerungen an Karl Marx", Odessa 1905 (Original siehe „Neue Zeit", IX, l). „Karl Marx zum Gedächtnis", St. Petersburg 1908, 410 Seiten - eine Sammlung von Aufsätzen von J. Newsorow, N. Roshkow, W. Basarow, J. Steklow, A. Finn-Jenotajewski, P. Rumjanzew, K. Renner, H. Roland-Holst, W. Iljin, R. Luxemburg, G. Sinowjew, J. Kamenew, P. Orlowski und M. Taganski. Fr. Mehring: „Karl Marx". Eine umfangreiche Marx-Biographie in englischer Sprache, verfaßt von dem amerikanischen Sozialisten Spargo (Spargo: „Karl Marx, His Life and Work", London 1911), ist unbefriedigend. Eine allgemeine Übersicht über die Tätigkeit von Marx findet man bei K. Kautsky: „Die historische Leistung von Karl Marx. Zum 25. Todestage des Meisters", Berlin 1908. Russische Übersetzung: „Karl Marx und seine historische Bedeutung", St. Petersburg 1908. Siehe auch die populäre Broschüre von Clara Zetkin: „Karl Marx und sein Lebenswerk!", erschienen 1913. Erinnerungen an Marx: von Annenkow in der Zeitschrift „Westnik Jewropy", 1880, Nr. 4 (und „Erinnerungen", Bd. III, „Ein bedeutsames Jahrzehnt", St. Petersburg 1882), ferner von Karl Schurz in der Zeitschrift „Russkoje Bogatstwo", 1906, Nr.. 12, und von M. Kowalewski im „Westnik Jewropy", 1909, Heft 6 u. ff.

Die beste Darlegung der Philosophie des Marxismus und des historischen Materialismus stammt von G. W. Plechanow: „20 Jahre", St. Petersburg 1909, 3. Aufl.; „Von der Verteidigung zum Angriff", St. Petersburg 1910; „Grundprobleme des Marxismus", St. Petersburg 1908; „Eine Kritik unserer Kritiker", St. Petersburg 1906; „Zur Frage der Entwicklung der monistischen Geschichtsauffassung", St. Petersburg 1908, u. a. Schriften. Antonio Labriola: „Zur Frage der materialistischen Geschichtsauffassung", St. Petersburg 1898; vom gleichen Autor: „Historischer Materialismus und Philosophie", St. Petersburg 1906. Fr. Mehring: „Über den historischen Materialismus", St. Petersburg 1906 (zwei Ausgaben: in den Verlagen „Prosweschtschenije" und „Molot"); vom gleichen Autor: „Die Lessing-Legende", St. Petersburg 1908 („Snanije"). Siehe auch Ch. Andler (Nichtmarxist): „Das Kommunistische Manifest. Geschichte, Einführung, Kommentar", St. Petersburg 1906. Ferner: „Der historische Materialismus", ein Sammelband mit Aufsätzen von Engels, Kautsky, Lafargue und vielen anderen, St. Petersburg 1908. L. Axelrod: „Philosophische Skizzen. Eine Antwort an die philosophischen Kritiker des historischen Materialismus", St. Petersburg 1906. Spezielle Verteidigung des unglücklichen Abgehens Dietzgens vom Marxismus bei E. Untermann: „Die logischen Mängel des engeren Marxismus", München 1910 (753 Seiten - eine umfangreiche, aber keine gediegene Arbeit). Hugo Riekes: „Die philosophische Wurzel des Marxismus", in der „Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft", 62. Jahrgang, 1906, 3. Heft, S. 407-432 - die interessante Arbeit eines Gegners der Marxschen Anschauungen, worin deren philosophische Geschlossenheit vom materialistischen Standpunkt aufgezeigt wird. Benno Erdmann: „Die philosophischen Voraussetzungen der materialistischen Geschichtsauffassung", im „Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft" (Schmollers Jahrbuch); 1907, 3. Heft, S. 1-56, eine sehr nützliche Formulierung einiger Grundsätze des philosophischen Materialismus von Marx und eine Zusammenfassung landläufiger Einwände vom Standpunkt des Kantianismus und des Agnostizismus überhaupt. R. Stammler (Kantianer): „Wirtschaft und Recht nach der materialistischen Geschichtsauffas­sung", 2. Aufl., Leipzig 1906. Woltmann (ebenfalls Kantianer): „Der historische Materialismus", russische Übersetzung 1901. Vorländer (gleichfalls Kantianer): „Kant und Marx", St. Petersburg 1909. Siehe auch die Polemik zwischen A. Bogdanow, W. Basarow u. a. („Beiträge zur Philosophie des Marxismus", St. Petersburg 1908. A. Bogdanow: „Der Sturz eines großen Fetischs", Moskau 1909, und andere Schriften) und W. Iljin („Materialismus und Empiriokritizismus", Moskau 1909). Über historischen Materialismus und Ethik: K. Kautsky: „Ethik und materialistische Geschichtsauffassung", St. Petersburg 1906, sowie zahlreiche andere Werke Kautskys. Ferner L. B. Boudin: „Das theoretische System von Karl Marx", Stuttgart 1909 (dasselbe russisch: „Das theoretische System von Karl Marx im Lichte der neuesten Kritik", aus dem Englischen, redigiert von W. Sassulitsch, St. Petersburg 1908). Hermann Gorter: „Der historische Materialismus", 1909. Unter den von Gegnern des Marxismus verfaßten Werken seien genannt: Tugan-Baranowski. „Theoretische Grundlagen des Marxismus", St. Petersburg 1907. S. Prokopowitsch: „Zur Marx-Kritik", St. Petersburg 1901. Hammacher: „Das philosophisch-ökonomische System des Marxismus" (Leipzig 1910, 730 Seiten - eine Zitatensammlung). W. Sombart: „Sozialismus und Soziale Bewegung im 19. Jahrhundert“, St. Petersburg. Max Adler (Kantianer): „Kausalität und Teleologie" (Wien 1909, in den „Marx-Stu­dien") und „Marx als Denker".

Aufmerksamkeit verdient ein Buch des Idealisten und He­gelianers Giovanni Gentile: „La filosofia di Marx" (Pisa 1899) - der Verfasser vermerkt einige wichtige Seiten der materiali­stischen Dialektik von Marx, die der Aufmerksamkeit der Kantianer, Positivisten usw. gewöhnlich entgehen - und die Schrift Levys: „Feuerbach" - über einen der bedeutendsten philosophischen Vorläufer von Marx. Eine nützliche Zitatensammlung aus einer Reihe Marxscher Werke gibt Tschernyschow in seinem „Merkbüchlein des Marxisten", St. Petersburg, Verlag „Delo", 1908. Über die ökonomische Lehre von Marx siehe K. Kautsky: „Karl Marx' ökonomische Lehren" (zahlreiche russische Ausgaben) sowie „Die Agrarfrage", „Das Erfurter Programm" und viele Broschüren. Vgl. auch Bernstein: „Marx' ökonomische Lehre. Der dritte Band des ,Kapital'", (russische Übersetzung 1905). Gabriel Deville: „Das Kapital" (Darlegung des I. Bandes des „Kapitals", russische Übersetzung 1907). Vertreter des sogenannten Revisionismus in der Agrarfrage unter den Marxisten ist E. David: „Sozialismus und Landwirtschaft" (russische Übersetzung St. Petersburg 1902). Kritik des Revisionismus siehe W. Iljin: „Die Agrarfrage", Teil I, St. Petersburg 1908. Siehe auch W. Iljin: „Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland", 2. Aufl., St. Petersburg 1908; vom gleichen Verfasser: „Ökonomische Studien und Aufsätze", St. Petersburg 1899. W. Iljin: „Neue Daten über die Entwicklungsgesetze des Kapitalismus in der Landwirtschaft", I. Folge, 1917. Eine Anwendung der Marxschen Anschauungen, obzwar mit einigen Abweichungen, auf die neuesten Daten über die französischen Agrarverhältnisse bei Compère-Morel: „La Question agraire et le Socialisme en France"1, Paris 1912 (455 Seiten). Eine Weiterentwicklung der ökonomischen Anschauungen von Marx in Anwendung auf die neuesten Erscheinungen des Wirtschaftslebens bei Hilferding: „Das Finanzkapital", St. Petersburg 1911. (Eine Richtigstellung wesentlicher Fehler in den Auffassungen des Autors von der Werttheorie findet man bei Kautsky in der „Neuen Zeit": „Gold, Papier und Ware", XXX/1; 1912, S. 837 und 886). W. Iljin: „Der Imperialismus als jüngste Etappe des Kapitalismus", 1917. In wesentlichen Punkten weicht vom Marxismus P. Maslow ab: „Zur Agrarfrage" (2 Bände) und „Theorie der Entwicklung der Volkswirtschaft", St. Petersburg 1910. Eine Kritik an einigen dieser Abweichungen siehe bei Kautsky in der „Neuen Zeit", XXIX/1, 1911, der Artikel: „Malthusia­nismus und Sozialismus".

Eine Kritik an Marx' ökonomischer Lehre vom Standpunkt der unter den bürgerlichen Professoren weitverbreiteten Theorie des „Grenznutzens" bei Böhm-Bawerk: „Zum Abschluß des Marxschen Systems" (Berlin 1896, in den „Staatswissenschaft­lichen Arbeiten. Festgabe für Karl Knies"); russische Überset-


  1 Die Agrarfrage und der Sozialismus in Frankreich. Die Red.

zung: „Die Marxsche Theorie und ihre Kritik", St. Petersburg 1897; vom gleichen Verfasser: „Kapital und Kapitalzins", 2. Aufl., Innsbruck 1900-1902, 2 Bände (russische Übersetzung St. Petersburg 1909). Des weiteren siehe Riekes: „Wert und Tauschwert" (1899); v. Bortkiewicz: „Wertrechnung und Preisrechnung im Marxschen System" („Archiv für Sozialwissenschaft", 1906-1907); Leo v. Buch: „Über die Elemente der politischen Ökonomie. I. Teil. Intensität der Arbeit, Wert und Preis der Waren" (auch ins Russische übersetzt). Eine Analyse der Böhm-Bawerkschen Kritik vom marxistischen Standpunkt geben Hilferding: „Böhm-Bawerks Marx-Kritik" („Marx-Stu­dien", Bd. I, Wien 1904) und kürzere Artikel in der „Neuen Zeit".

Zum Thema der zwei Hauptrichtungen in der Auslegung und Entwicklung des Marxismus - der „revisionistischen" und der radikalen („orthodoxen") - siehe Ed. Bernstein: „Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie" (Stuttgart 1899; russisch unter dem Titel: „Der historische Materialismus", St. Petersburg 1901, und unter dem Titel: „Soziale Probleme", Moskau 1901); vgl. von demselben Verfasser: „Zur Geschichte und Theorie des Sozialismus", St. Petersburg 1902. Ihm entgegnet K. Kautsky: „Bernstein und das sozialdemokratische Programm" (Stuttgart 1899; russisch in 4 Ausgaben 1905-1906). Aus der französischen marxistischen Literatur erwähnen wir Jules Guesde: „Quatre ans de lutte des classes", „En Garde!", „Questions d'hier et d'aujourd'hui"I (Paris 1911); P. Lafargue: „Le déterminisme économique. La méthode historique de Karl Marx"II (Paris 1909); Ant. Pannekoek: „Zwei Tendenzen in der Arbeiterbewegung".

Zur Marxschen Theorie über die Akkumulation des Kapitals gibt es eine neue Arbeit von Rosa Luxemburg: „Die Akkumulation des Kapitals" (Berlin 1913); ihre falsche Auslegung der Marxschen Theorie wird analysiert von Otto Bauer: „Die Akkumulation des Kapitals" („Die Neue Zeit", XXXI/1, 1913,


  I „Vier Jahre Klassenkampf", „Auf der Wacht!", „Fragen von gestern und heute". Die Red.
  II „Der ökonomische Determinismus. Die historische Methode von Karl Marx". Die Red.

S. 831 und 862); von Eckstein im „Vorwärts" 1913 und von Pannekoek in der „Bremer Bürger-Zeitung", 1913.

Aus der alten russischen Literatur über Marx: B. Tscbitscherin: „Die deutschen Sozialisten", im „Handbuch der Staatskunde" von Besobrasow St. Petersburg 1888, und „Geschichte der politischen Lehren", Teil 5, Moskau 1902, S. 156. Entgegnung bei Sieber: „Die deutschen Ökonomisten, gesehen durch die Brille des Herrn Tschitscherin", in den „Gesammelten Werken", Bd. II, St. Petersburg 1900. Ferner L. Slommski: „Die ökonomische Lehre von Karl Marx", St. Petersburg 1898; N. Sieber: „David Ricardo und Karl Marx in ihren sozial-ökonomischen Forschungen", St. Petersburg 1885, und „Gesammelte Werke", 2 Bände, St. Petersburg 1900. Eine Rezension von I. Kaufman (I. K-n) über das „Kapital" im „Westnik Jewropy", 1872, Nr. 5, ist dadurch bemerkenswert, daß Marx im Nachwort zur zweiter Auflage des „Kapitals" die Ausführungen von I. K-n zitierte und die dort gegebene Darstellung seiner materialistisch-dialektischen Methode als richtig bezeichnete.

Russische Volkstümler über den Marxismus: N. K. Michailowski im „Russkoje Bogatstwo", 1894, Nr. 10; 1895, Nr. l und 2 - aufgenommen in die „Gesammelten Werke" - über die „Kritischen Bemerkungen" von P. Struve (St. Petersburg 1894), die vom marxistischen Standpunkt aus von K. Tulin (W. Iljin) in den „Materialien zur Charakteristik unserer wirtschaftlichen Entwicklung" analysiert wurden (St. Petersburg 1895, von der Zensur vernichtet), neu abgedruckt bei W. Iljin: „12 Jahre", St. Petersburg 1908. Des weiteren aus der Literatur der Volkstümler: W. W.: „Unsere Richtungen", St. Petersburg 1892; vom gleichen Verfasser: „Von den siebziger Jahren bis 1900", St. Petersburg 1907. Nikolai-on: „Abhandlungen über unsere Volkswirtschaft nach der Reform", St. Petersburg 1893. W. Tschernow: „Marxismus und Agrarfrage", St. Petersburg 1906; vom gleichen Verfasser: „Philosophische und soziolo­gische Studien", St. Petersburg 1907.

Außer den Volkstümlern vermerken wir noch: N. Karejew: „Alte und neue Studien über den historischen Materialismus", St. Petersburg 1896; 2. Aufl., 1913, unter dem Titel: „Kritik des ökonomischen Materialismus". Masaryk: „Die philosophischen und soziologischen Grundlagen des Marxismus", Moskau 1900. Croce: „Historischer Materialismus und die marxistische Ökonomie", St. Petersburg 1902.

Für die richtige Beurteilung der Marxschen Anschauungen ist es unerläßlich, sich mit den Werken seines nächsten Gesinnungsfreundes und Mitarbeiters Friedrich Engels bekannt zu machen. Man kann den Marxismus nicht verstehen und nicht in sich geschlossen darlegen, ohne sämtliche Werke von Engels heranzuziehen.

Marx-Kritik vom Standpunkt des Anarchismus siehe bei W. Tscherkesow: „Die Doktrinen des Marxismus", St. Petersburg 1905, 2 Teile; W. Tucker: „Statt eines Buches", Moskau 1907. Sorel (Syndikalist): „Soziale Studien über die moderne Ökonomie", Moskau 1908.



Datum der letzten Änderung : Jena, den: 29.08.2013