Heun-Verfahren

Das Heun-Verfahren, benannt nach Karl Heun, ist ein einfaches Verfahren zur numerischen Lösung von Anfangswertaufgaben. Es ist ein Einschrittverfahren und gehört zu der Klasse der Runge-Kutta-Verfahren.

Im Gegensatz zum expliziten Euler-Verfahren erfolgt die Näherung über ein Trapez und nicht über ein Rechteck.

Verfahren

Zur numerischen Lösung des Anfangswertproblems:

{\displaystyle y'=f(t,y),\quad \quad y(t_{0})=y_{0}}

für eine gewöhnliche Differentialgleichung mit dem Verfahren von Heun wähle man eine Diskretisierungsschrittweite h>0, betrachte die diskreten Zeitpunkte

t_{k}=t_{0}+kh,\quad \quad k=1,2,\dots

und berechne zunächst analog zum expliziten Euler-Verfahren

{\displaystyle y_{k+1}^{[P]}=y_{k}+hf(t_{k},y_{k})\quad ,\quad k=0,1,2,\dots }

und dann

{\displaystyle y_{k+1}=y_{k}+{\frac {1}{2}}h(f(t_{k},y_{k})+f(t_{k+1},y_{k+1}^{[P]}))\quad ,\quad k=0,1,2,\dots }

was sich umformen lässt zu

{\displaystyle y_{k+1}={\frac {1}{2}}y_{k}+{\frac {1}{2}}(y_{k+1}^{[P]}+hf(t_{k+1},y_{k+1}^{[P]}))\quad ,\quad k=0,1,2,\dots }

Die y_{k} sind die Näherungswerte der tatsächlichen Lösungsfunktion y(t) zu den Zeitpunkten t_{k}.

h bezeichnet man als Schrittweite. Verkleinert man die Schrittweite, so wird der Verfahrensfehler kleiner (sprich: die y_{k} liegen näher am tatsächlichen Funktionswert {\displaystyle y(t_{k})}). Der globale Fehler des Verfahrens von Heun geht mit h^{2} gegen null; man spricht auch von Konvergenzordnung 2.

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.06. 2020