Löwenzahn

Andere Namen: Taraxacum sect. Ruderalia, Kuhblume, Pusteblume


Standort: Auf sonnigen Stellen, in nahrhafter Erde.
Höhe: 10 - 50 cm.
Blütezeitzeit: März bis Juli.
Vermehrung: Durch Aussaat.

Bekannte Wiesenpflanze mit gelben Blütenköpfen und hübschen Fruchtständen.

Als Zierde des Gartens kann man den Löwenzahn wohl kaum bezeichnen. Der mehrjährige Korbblütler (Compositae = Asteraceae) ist bei uns einfach zu häufig anzutreffen.
Alles Schöne verliert bekanntlich viel von seiner Wirkung, wenn es im Überfluß vorhanden ist. Mit unseren Empfindungen gegenüber dem Löwenzahn ist es da sicher ähnlich. Er ist überall präsent: auf Wiesen und Weiden, an Wegrändern und auf Äckern. In den Alpen findet man ihn noch in 3000 m Höhe.

Gartenbesitzer freuen sich über seine gelben Blütenköpfe auf dem ansonsten grünen Rasen weniger. Statt sich über den Löwenzahn zu ärgern, sollte man sich in die Rolle eines Kindes hineinversetzen. Für Kinder wird das Pflücken der gelben Blütenköpfe oft zu einem ihrer ersten Naturerlebnisse. Aus ihrer Hand einen hübschen Blütenstrauß zu erhalten dürfte die „Unordnung“ auf dem Rasen mehr als wettmachen. Im Zeitalter der Naturgärten wirken an Auslegeware erinnernde, kahle, grüne Rasenflächen geradezu steril.

Verwendung
Der Löwenzahn ist eine alte Heil- und Nutzpflanze, dessen Qualitäten aber etwas in Vergessenheit geraten sind. Heutzutage sind in den Pflanzen enthaltene Wirkstoffe Bestandteile verschiedener Medikamente. Diese werden zur Blutreinigung, bei Nierenstörungen und Leberleiden eingesetzt. Ein Sirup aus Löwenzahnblüten, Zitronensaft und Zucker wird von der Volksmedizin zur Reinigung des Blutes verwendet. Ein Tee aus getrockneten Blättern und Blüten sowie zerhäckselten Wurzelstückchen dient als schweißtreibendes Mittel. Die jungen Blätter ergeben einen schmackhaften Salat.
Auf die harntreibende Wirkung der Art nehmen einige wenig schmeichelnde Namen, wie „Bettpisser“ oder auch, im Französischen, „pissenlit“ Bezug.

Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden, honigähnlichen Sirups oder Gelees (französisch cramaillotte, mit Orange, Zitrone und Zucker) als Brotaufstrich. Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat verarbeitet werden (Österreich: „Röhrlsalat“). Die Wurzel kann ebenfalls als Salat verarbeitet oder gekocht werden. Aus der getrockneten und gerösteten Wurzel der Pflanze wurde in den Nachkriegsjahren ein Ersatzkaffee hergestellt (Zichorienwurzelersatz). Löwenzahn dient ebenfalls als Tiernahrung.

Anbau
Der Löwenzahn ist mehrjährig und besitzt eine tiefreichende Pfahlwurzel - bis zu 1 Meter (selten auch bis 2 Meter). Die Blätter stehen in einer grundständigen Rosette. In ihrer Gestalt sind sie sehr variabel. Sie sind entwe¬der stark gelappt, gezähnt oder fiederspaltig. Die großen gelben Blütenköpfe stehen auf nackten, bis zu 50 cm hohen Stengeln. Bei Verletzung tritt aus ihm ein weißer Milchsaft aus, der auf der Haut braune Flecken hervorruft. Nach der Blüte erscheinen die charakteristischen Pusteblumen. Ihre weißen, fast kugeligen Köpfe bestehen aus den mit einem federigen Pappus versehenen Früchten. Bei kräftigem Pusten schweben sie in alle Himmelsrichtungen davon.

Pflege und Vermehrung
An einer sonnigen Stelle gedeiht der Löwenzahn auf jedem nahrhaften Boden. Für die Vermehrung sorgt er durch Selbstaussaat.


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 04.12. 2012